Der Kapitän geht von Bord

Grafing · Gert Acker denkt an das Ende seiner aktiven sportlichen Karriere

Kapitän Gert Acker wird bei einem Rückzug des EHC Klostersee aus der Oberliga Süd seine aktive Laufbahn wahrscheinlich beenden.	Foto: smg

Kapitän Gert Acker wird bei einem Rückzug des EHC Klostersee aus der Oberliga Süd seine aktive Laufbahn wahrscheinlich beenden. Foto: smg

Grafing · Die sportlichen Auswirkungen auf den freiwilligen Rückzug des EHC Klostersee sind noch nicht absehbar. Weiterhin gibt es diesbezüglich Meinungen und Prognosen vom einen Ende der Fahnenstange bis zur anderen.

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»Wichtig wird in diesem Zusammenhang auch sein, wie sehr das gesamte Umfeld des Vereins nun zusammensteht und gemeinsam versucht, das Beste aus der Situation zu machen«, äußerte sich ein Kenner der Szene, der nicht genannt werden wollte (»Mein Name tut nichts zur Sache, es geht um den EHC«), gegenüber dem Kurier Ebersberg.

Was damit insgesamt gemeint war, ist nicht schwer nachzuvollziehen: Wenn schon Neustart, dann wenigstens in der Landesliga (und nicht noch eins tiefer in der Bezirksliga, die vielfach nur als bessere Hobbyspielklasse angesehen wird), ist eine dieser Tage ebenso häufig gehörte Aussage, wie die Hoffnung auf ein Bleiben möglichst vieler Spieler und die Treue des zuletzt sowieso geschrumpften Zuschauerstammes.

Was die Puckjäger aus der letztjährigen Mannschaft der Rot-Weißen angeht, herrscht in erster Linie noch immer Betroffenheit und eine gewisse Schockstarre vor. Wie die nahe Eishockey-Zukunft aussieht, darüber haben sich die allermeisten aus dem Team noch keine tiefgründigen Gedanken gemacht. »Das Ganze ist noch immer sehr frisch. Ich denke, die meisten der Jungs wissen selbst noch nicht, was sie machen werden«, vermutet Kapitän Gert Acker.

Für sich selbst hat der seit kurzem 34 Jahre alte Spielführer zumindest eine Ahnung, wie es weitergehen könnte. »Ich für mich bin wie eigentlich alle bei uns bis zu dem besagten Treffen davon ausgegangen, dass es hier in der Oberliga Süd weitergeht. Aller Voraussicht nach war die getroffene Entscheidung der Verantwortlichen, die aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten offenbar die einzig vernünftige war, für mich gleichbedeutend mit meinem Karriereende als aktiver Spieler.«

Möglicherweise bleibt Acker, der unbestätigten Gerüchten zufolge ein Angebot der Tölzer Löwen vorliegen hat, den Klosterseern aber als Nachwuchstrainer erhalten.

Erste Gespräche hätten stattgefunden. »Das Herzstück eines Vereins ist immer der Unterbau, auch wenn dieser nie so im Fokus steht. Hier gilt es jetzt für den Verein, seine ganze Kraft und Möglichkeiten zu konzentrieren, damit in den Nachwuchsteams eine solide Basis für die Zukunft geschaffen werden kann«, so Acker, der auf nunmehr 17 Jahre im höher- und höchstklassigen Eishockey und dabei fast 800 Pflichtspiele in den drei höchsten deutschen Spielklassen sowie in Österreichs Oberhaus zurückblicken kann. Das Trikot seines Heimatvereins, für den er in der Saison 1999 / 2000 im Seniorenbereich debütierte, trug der linksschießende Mittelstürmer dabei in gut 350 Partien. Seine sportlich-aktive Beteiligung in der Bezirks- oder Landesliga schloss Acker aus. smg

Artikel vom 18.05.2016
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