Klartext geredet

Müntefering und Seehofer zu Gast in Trudering

Der Ministerpräsident Horst Seehofer bei seiner Festzeltrede in Trudering.	Foto: privat

Der Ministerpräsident Horst Seehofer bei seiner Festzeltrede in Trudering. Foto: privat

Trudering · Vergangene Woche fand wieder die traditionelle Truderinger Festwoche statt, wo auch die politischen Festzeltreden nicht fehlend durften. Bei der SPD redete Franz Müntefering und bei der CSU Horst Seehofer Klartext.

Trotz starken Regengüssen strömten Interessierte aus Trudering und ganz München zur Festzeltveranstaltung der SPD mit Franz Müntefering. Nach der Begrüßung durch die Bundestagsabgeordnete Claudia Tausend verfolgten die Gäste im bis in die letzten Reihen besetzten Zelt die mitreißenden Reden des ehemaligen Vizekanzlers – der zu vielseitigen Themen klare Kante zeigte – und des Fraktionssprechers im Bayerischen Landtag Markus Rinderspacher, der zu landesweiten Themen Stellung bezog.

Landtagsabgeordneter Markus Blume und Bundestagsabgeordneter Dr. Wolfgang Stefinger begrüßen ihn und die Ehrengäste aus allen Bereichen der Gesellschaft. Seehofer sei das bayerische Bollwerk. Für seine klare Kante in Berlin gebühre ihm ebenso Dank wie für die Entscheidungen zum barrierefreien Ausbau der S-Bahnhöfe und den Neubau des Konzertsaals im Münchner Osten, betonen die beiden, ehe sie dem Ministerpräsidenten das Wort übergeben.

Seehofer beginnt seine Rede mit feinen Spitzen. Trudering hätte er bei seinem letzten Besuch 2009 schon zur Vorstufe des Paradieses erhoben, sei dann aber belehrt worden, dass das aus katholischer Sicht dem Fegefeuer gleichkomme. Inzwischen könne er aber ohnehin sagen: »Trudering ist das Paradies.« Ausführlich geht er auf die Flüchtlingskrise und seine Haltung dabei ein. Ein herzliches Vergelt’s Gott sendet er an die zahlreichen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer, gerade auch die im Münchner Osten. Integration könne aber mit einer Richtung gelingen. Deshalb habe die Staatsregierung ein Integrationsgesetz vorgelegt. Eine von beiden Sprachen müsse man können – bayerisch oder deutsch. Und: »Man muss seinen Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen wollen«, stellt Seehofer klar.

Eine Absage erteilt Seehofer »politischen Deals«, sowohl im Hinblick auf einen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union als auch hinsichtlich der Dritten Startbahn beziehungsweise der Zweiten Stammstrecke. Transparenz sei das politische Gebot in einer »Koalition mit dem Bürger«, so Seehofer, der damit auch einen deutlichen Fingerzeig in Richtung des Freihandelsabkommens TTIP verbindet.

Artikel vom 10.05.2016
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