Energieleistung bringt Auswärtssieg auf St. Pauli

Der Biero-Effekt wirkt weiter

Starker Auftritt: Daylon Claasen (Archivbild). Foto: A. Wild

Starker Auftritt: Daylon Claasen (Archivbild). Foto: A. Wild

München/Giesing · Auch im zweiten Spiel unter Interimstrainer Daniel Bierofka zeigte der TSV 1860 München eine zuvor ungeahnte Bissigkeit und siegte im ausverkauften Millerntor-Stadion auf St. Pauli mit 2:0 (1:0). Damit könnte die Rettung vor dem Abstieg für die Löwen bereits im kommenden Heimspiel gelingen.

Der agile Daylon Claasen überspielte vor 29546 Zuschauern bereits nach acht Minuten zwei Gegenspieler und traf aus rund 20 Metern mit einem platzierten Linksschuss flach in die Ecke zum 0:1 – ein schönes Tor des Südafrikaners. Die Löwen konnten die Führung durch eine starke kämpferische Leistung mit in die Halbzeitpause nehmen. Zu Beginn des zweiten Durchgangs kam Levent Aycicek für Valdet Rama ins Spiel. Zwei Minute vor dem Ende zog der flinke Techniker bei einem Konterangriff mit dem Ball von der linken Seite aus zur Mitte und sorgte mit einem Rechtsschuss für den nicht unverdienten 0:2-Endstand (88. Min.).

St.Pauli-Trainer Ewald Lienen bedauerte das Ergebnis. »Daylon Claasen hat einen richtig guten Tag erwischt, danach hat sich Sechzig aufs Kontern konzentriert und über ihre starken Außen Druck gemacht. Es war schwer für uns, Torchancen zu erarbeiten, denn Sechzig hat leidenschaftlich verteidigt.«

Weil die direkten Abstiegskonkurrenten SC Paderborn (1:2 gegen Freiburg) und FSV Frankfurt (1:4 gegen Kaiserslautern) wie auch Fortuna Düsseldorf (1:2 gegen Duisburg) verloren, schoben sich die Löwen in der Tabelle bis auf Platz 14 nach vorn. Mit einem Sieg am nächsten Sonntag, 8. Mai (Anpfiff 15:30 Uhr, Fröttmaninger Arena) über Paderborn könnte der TSV 1860 München dem Klassenerhalt einen ganz großen Schritt näher kommen – unter günstigsten Umständen ihn sogar vorzeitig feiern.

Die Erleichterung war riesig bei den Weiß-Blauen nach dem verdienten Erfolg beim Tabellendritten in Hamburg, doch Daniel Bierofka warnte: »Wir haben noch nichts erreicht.« Seine Beschreibung der Situation lautet: »Vor zwei Wochen waren wir tot, jetzt leben wir wieder.« Die Gründe für den sportlichen Umschwung sieht der Ex-Profi in einer neu entdeckten mannschaftlichen Geschlossenheit. »Letztlich haben wir das Spiel, wie schon vergangene Woche, über den Willen gewonnen, weil wir uns in jeden Schuss geworfen haben.«

Daniel Adlungs Urteil über seinen Übungsleiter könnte nicht besser ausfallen: »Wir haben umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. Biero macht das sehr gut – er hat uns den Mut zurückgegeben. Wir haben uns jetzt eine gute Ausgangslage für die kommenden beiden Endspiele erarbeitet.« Auch Kapitän Christopher Schindler fand: »Wir hatten ein gutes Konzept, das hat man gemerkt, es gab uns die nötige Sicherheit. Jetzt müssen wir noch den letzten Schritt gehen.«

Aus den beiden verbleibenden Partien gegen den SC Paderborn und beim FSV Frankfurt (15. Mai) brauchen die Löwen mindestens einen Sieg, um endgültig gerettet zu sein.

(as)

Artikel vom 01.05.2016
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