Aus Liebe zu Egmating

Der Burschenverein Egmating feiert seinen 55. Geburtstag

Der Egmatinger Burschenverein stellt am Sonntag den größten Maibaum des Landkreises auf, um dann in der Woche darauf mit einem wahren »Feiermarathon« seinen 55. Geburtstag zu feiern. 	Foto: BV Egmating

Der Egmatinger Burschenverein stellt am Sonntag den größten Maibaum des Landkreises auf, um dann in der Woche darauf mit einem wahren »Feiermarathon« seinen 55. Geburtstag zu feiern. Foto: BV Egmating

Egmating · Im Egmating steht die ganze 2000-Einwohner Gemeinde in den kommenden Tagen Kopf. Und das liegt nicht nur daran, dass der hiesige Burschenverein am Sonntag, 1. Mai, ab 10 Uhr mit Scherstangen und reiner Muskelkraft am Gasthof Wallner den mit 39,25 Metern »Größten« Maibaum des Landkreises aufstellt.

Denn vom Donnerstag (5. Mai) bis Montag (9. Mai) feiern die Egmatinger Burschen ihren stolzen 55. Geburtstag. Aber vorher mussten die Burschen erst einmal gut auf ihr »Prachtstangerl« aufpassen. Denn ein solcher Baum weckte natürlich Begehrlichkeiten. »Es lagen auch durchaus einige auf der Lauer, die dann irgendwann nachts unter der Woche mit Arbeitskluft und dreckigen Stiefeln in die Wachhütte einmarschiert sind.

Für einen realistischen Stehlversuch war der Baum aber zu gut und zu gewissenhaft bewacht«, berichtet Daniel Heiler von den Egmatinger Burschen rückblickend. »Einmal wurden gleichzeitig alle Fensterläden zugeschlagen, die Wache war aber zu schnell am Baum, als dass Schlimmeres passieren konnte.« Und auch sonst war es eine alles andere als »ruhige« Wachhüttenzeit. 15 Paletten Bier, 2.400 Kaswürscht, 150 Laibe Zwiebelbrot, 70 abhandelten Maßkrüge und 200 verlorene Barbecher sind die bisherige Bilanz. Nach den ausgelassenen Feierlichkeiten rund um den Maibaum geht es für die Burschen aber erst so richtig los.

Dann ist erstmal drei Tage durchatmen angesagt, bevor es in »die Vollen« geht. Denn in intensiver zweijähriger Planung und Vorbereitung entstand ein Festprogramm »bei dem eigentlich jeder Tag ein Highlight ist«, sagt Heiler mit voller Vorfreude. Insgesamt rechnen die Egmatinger Burschen mit über 5.000 Festbesuchern an den fünf Tagen. Angefangen beim »Vatertag« – dem Tag des bayerischen Bieres« – mit Bulldog- und Oldtimertreffen, Blasmusik, Entenessen und der berühmt-berüchigten Gstanzlsängerin Renate Maier über die Live-Auftritte von »Django 3000« am Freitag und »Da Huawa, da Meier und I« am Festsamstag. Letztere übrigens mit ihrem neuem Programm »Zeit is a Matz!«. »Vor allem der Festsonntag wird mit 2.000 Burschen und Mädln aus ganz Bayern natürlich ein absoluter Kracher« freut sich Heiler.

Aus ganz Bayern werden beim »Gründungsfest« die Burschen und Dirndl in das Festzelt nach Egmating kommen, um mit das 55-jährige Bestehen des Burschenvereins zu feiern. Dabei wird die Bierzeltstimmungsblaskapelle »Jung-Otting« durch den Tag begleiten. Zum Abschluss der Festwoche wird am Montag zum zünftigen Kesselfleischessen geladen.

Das Programm und eine Möglichkeit zur Reservierung der Eintrittskarten findet man unter www.maibaum2016.de im Internet. Für die ganz kurz entschlossenen wird es natürlich auch eine Abendkasse geben. Karten kosten 22 Euro an beiden Abenden.

Angefangen hat die Geschichte der Egmatinger Burschen übrigens im Herbst 1962. Bei einem Landjugendball saßen die drei »Bierdimpfel« Robert Schwarzer, Robert Wimmer und Walter Stoßberger zusammen und kamen auf die Idee, einen Burschenverein in Egmating zu gründen. Robert Schwarzer ging dann auch als erster Vorsitzender in die Geschichte des Vereins ein. Heuer hat der BV Egmating die stattliche Anzahl von 86 Mitgliedern auf der Liste, von denen circa 30 bis 35 regelmäßig aktiv sind. In jüngster Zeit sind auch zwölf »Jungburschen« um die 16 bis 17 Jahre dazugekommen. Für ausreichend »Nachwuchs« ist also gesorgt.

Und auch der Kontakt zu den »Alten« wird gepflegt: »Jährlich findet ein Gartenfest mit Jung- und Altburschen statt, bei dem sich auch die Gründungsmitglieder regelmäßig sehen lassen. Außerdem haben sie uns geholfen, für das Fest eine Chronik mit den verstorbenen Mitgliedern zusammenzustellen und unterstützen uns auch sonst weiterhin, wo sie können«, berichtet Heiler. Selbstverständlich werden die Burschen auch eine »interne« Nachfeier machen. Das Ziel allerdings ist noch »geheim«.

Von Stefan Dohl

Artikel vom 30.04.2016
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