Radldemo für Nord-Süd-Querung

München · Initiative kämpft um »ihren« Teil des Marienplatzes

München · Seit über zwei Monaten heißt es für Radfahrer am Marienplatz: Bitte absteigen! Die Durchfahrt zum Rindermarkt ist aufgrund des Hugendubel-Umbaus gesperrt.

Doch auch nach Abschluss der Baumaßnahmen sollen Radfahrer ausgesperrt bleiben. Dagegen stellt sich ein Bündnis aus Verbänden, Gewerbetreibenden und Politik. Mit einer Radl­demo machen sie am Samstag, 30. April, unter dem Motto »SOR – SaveOurRadler« auf die aus ihrer Sicht Unverhältnismäßigkeit der Sperrung aufmerksam. Beginn ist um 14 Uhr am Wittelsbacher Platz.

Stein des Anstoßes ist der von der CSU/SPD-Mehrheit getragene Beschluss im Münchner Stadtrat vom 19. November 2015. Der besagt, dass die Route zur Nord-Süd-Querung des Marienplatzes geschlossen wird. Radfahrer sollen künftig über den Viktualienmarkt, die Sparkassenstraße, die Alfons-Goppel-Straße und den Hofgarten fahren. »Mit der Demonstration wollen wir den Münchner Radlern einen direkten Vergleich zwischen neuer und alter Radlroute geben«, sagt Andreas Groh vom ADFC München. »Gute Ergänzungsrouten brauchen keine Sperrung. Das zeigt sich auch am Verhalten der Radfahrer, die derzeit weiterhin mehrheitlich die direkte und beliebte Nord-Süd-Querung nutzen.«

Das Bündnis SOR sieht in der Alternativroute mehrere Schwächen

»Statt einer Konzentration des gesamten Rad-, Rikscha-, Taxi- und Busverkehrs auf den Viktualienmarkt sollten die Verkehrsströme entzerrt werden«, sagt Andreas Schuster von Green City e.V. »Insbesondere sind dadurch Konflikte und die Gefährdung aller Verkehrsteilnehmer auf der gesamten Route bereits sichtbar und werden sich in der Hauptradlsaison weiter häufen«, ergänzt Maximilian Zwez vom Rikscha-Service Lederhosen-Express. »Mit der Demonstration wollen wir uns explizit nicht gegen die Aufwertung von Ergänzungsrouten aussprechen«, sagt Wolfram Liebscher vom Verkehrsclub Deutschland. »Die Situation zwei Monate nach der Sperrung zeigt aber, dass von einer schnellen und zügigen Alternativroute keine Rede sein kann. Von den versprochenen Verbesserungen wurde bisher kaum etwas umgesetzt.«

Die sogenannte Alternativroute weist aus Sicht des Bündnisses mehrere Schwachpunkte auf. So sei sie etwa 40 Prozent länger als direkte Route, die Querung des Tals sei extrem unübersichtlich, in der Sparkassenstraße seien zwar Voraussetzungen für sicheren Fahrradverkehr geschaffen worden, die allerdings häufig missachtet würden, zum Teil gebe es auf der Alternativroute Hindernisse und nicht zuletzt sei die Straße durch den Hofgarten nicht als öffentliche Verkehrsfläche gewidmet und damit Privatbesitz, wenn auch des Freistaats Bayern. Auf diese und weitere Punkte will die Radldemo jeweils direkt vor Ort aufmerksam machen.

Artikel vom 29.04.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...