Wer bleibt, wer geht?

EHC Klostersee macht Kaderplanung »nur« auf dem Papier

Verteidiger Marcel Pfänder wurde beim EHC Klostersee in der vergangenen Saison aus disziplinarischen Gründen vom Oberliga-Team in die U23 versetzt. Für die kommende Spielrunde wird er sich wohl einem DEL2-Klub anschließen. Foto: sm

Grafing · Während an den Standorten der Oberliga Süd von Schönheide bis Sonthofen und Heilbronn, das zum zweiten Mal in Folge aus der DEL2 abgestiegen ist, bis Deggendorf bereits kräftig an den Kadern für die Drittliga-Saison 2016/17 gebastelt wird, ist man beim EHC Klostersee vorrangig damit beschäftigt, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine weitere Spielrunde im höherklassigen Eishockey zu schaffen.

Hinter den Kulissen sind Präsident Alexander Stolberg und seine Mitstreiter freilich ebenso emsig dabei, neben der Trainersuche auch eine Mannschaft zu planen. Vorerst mehr oder weniger im Kopf oder besser gesagt auch am Reißbrett.

»Erste Ansprechpartner sind die Spieler aus dem aktuellen Team, deren Zugeständnisse auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Einsparungen sind«, sprach der Klubchef wiederholt einen wichtigen Baustein der Voraussetzungen für den Oberliga- Verbleib an. Über einen noch gültigen Vertrag verfügt derzeit einzig Verteidiger Marinus Kritzenberger, der zu Jahresbeginn vom Bayernligisten TEV Miesbach in die Bärenstadt gekommen war.

Die große Mehrheit der rot-weißen Truppe um Kapitän Gert Acker hat bereits angedeutet, dass man alles Mögliche dafür tun werde, um im Grafinger Eisstadion weiterhin hochklassiges Eishockey anbieten zu können. Dabei geht es nicht nur um die sportlichen Ambitionen der aktuellen Generation, auch den derzeitigen Talenten im Nachwuchs wolle man Vorbild sein und ein erstrebenswertes Ziel bieten. Zu den erwähnten »fast allen« wird Abwehrspieler Marcel Pfänder wohl nicht zu zählen sein.

Der junge Defender, der in knapp einem Monat seinen 20. Geburtstag feiert, hatte sich während der vergangenen Spielrunde durch diverse Eskapaden jenseits der Eisfläche selbst ins Abseits gestellt. Andzejs Mitkevics, zu diesem Zeitpunkt noch Chefcoach der EHCler gewesen, hatte ihn daraufhin suspendiert und ob der sportlich angespannten Situation – insbesondere in der Hintermannschaft – und Pfänders zweifelsohne vorhandenen Fähigkeiten verbal einige Prügel dafür bezogen. »Es ist immer einfach, von außen zu kritisieren. Aufgrund der Vorkommnisse gab es aber gar keine andere Wahl, als Marcel aus dem Team zu nehmen«, bestätigte ein Insider nochmals. Die restlichen Saisonwochen hatte Pfänder in Reihen der Klosterseer U23 verbracht. Selbst das war nicht bei allen Eingeweihten gut angekommen.

Haperte es beim zweifelsohne sehr talentierten Verteidiger, der ursprünglich aus dem Nachwuchs des EHC 80 Nürnberg stammt und im Dezember 2014 aus der U19 des Krefelder EV nach Grafing gekommen war, an der Disziplin, gibt es über dessen sportliche Veranlagungen nur eine Meinung. Auch ohne die eingetretene Situation wäre Pfänder, um den dem Vernehmen nach einige DEL2-Klubs buhlen, wahrscheinlich nicht zu halten gewesen. Noch freilich ist ein definitiver Abnehmer nicht bekannt. smg

Artikel vom 30.04.2016
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