Trainer-Routinier ab sofort nicht mehr im Amt

Finalspiele ohne Möhlmann

Abschied aus Giesing: Benno Möhlmann. Foto: A. Wild

München/Giesing · Angetreten war Benno Möhlmann in Giesing als der dienstälteste Zweitliga-Trainer. Seine jahrzehntelange Erfahrung sollte die Mannschaft des TSV 1860 München im Abstiegskampf stabilisieren. Doch die sportliche Bilanz des 61-jährigen Niedersachsen ist niederschmetternd. Die drohende Drittklassigkeit vor Augen trennen sich nun die Wege der Parteien.

Vier Spieltage vor Saisonschluss wurde Möhlmann, der einen Vertrag bis zum Sommer besitzt, vorzeitig freigestellt. Vergangene Saison widerfuhr ihm das gleiche Schicksal beim seinerzeit ebenfalls abstiegsbedrohten FSV Frankfurt 1899. Ironischerweise, nachdem die Frankfurter am Bornheimer Hang dem von »Feuerwehrmann« Torsten Fröhling trainierten TSV 1860 München mit 0:1 unterlegen waren.

Fröhling, der bei Spielern und Fans überaus beliebte Ausbildungstrainer der Löwen, galt den für die Profis verantwortlichen Funktionären im Klub jedoch als nicht renommiert genug. Nachdem man es im Sommer versäumt hatte, die Mannschaft nach den Wünschen Fröhlings zu verstärken und sportliche Probleme unübersehbar waren, sollte ab dem elften Spieltag Benno Möhlmann, das norddeutsche Trainer-Urgestein, es richten.

Ihm zur Seite gestellt wurde als Sportlicher Leiter Oliver Kreuzer, der zuvor in gleicher Position beim Hamburger SV tätig war. Die Hanseaten hatten sich nach nur einem Jahr, internen Machtkämpfen und einer sportlichen Talfahrt vom Ex-Karlsruher getrennt. In München tätigte der gut vernetzte Kreuzer eine Reihe hochgelobter Wintertransfers, von denen jedoch bislang nur Leihstürmer Sascha Mölders die in ihn gesetzten sportlichen Hoffnungen erfüllen konnte.

In neunzehn Zweitliga-Partien als Trainer des TSV 1860 München erreichte Möhlmann einen Punkteschnitt von lediglich 1,0 – das schlechteste Ergebnis in seiner langen Karriere. Auch die Löwen beschäftigten laut Statistik in ihrer Zweitliga-Geschichte noch nie einen erfolgloseren Mann auf der Bank. Ein bitteres Fazit für beide Parteien.

(as)

Artikel vom 19.04.2016
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