Trickbetrüger unterwegs

Vertrauen ist gut, gesundes Misstrauen ist besser

Wenn vor der Tür ein Unbekannter steht, seien Sie nicht zu gutgläubig, rät die Polizei. Im schlechteren Fall handelt es sich um einen Trickbetrüger.	Foto: Polizei

Wenn vor der Tür ein Unbekannter steht, seien Sie nicht zu gutgläubig, rät die Polizei. Im schlechteren Fall handelt es sich um einen Trickbetrüger. Foto: Polizei

München · In letzter Zeit sind in München vermehrt Trickdiebe oder Trickbetrüger als vermeintliche Handwerker, angebliche Behördenmitarbeiter oder falsche Polizisten unterwegs.

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Diese sind nicht wählerisch. Sie beobachten von der Straße aus ihre oft betagten Opfer, rufen vorher an oder sprechen sie auf der Straße an. Die Täter sind erfinderisch und versuchen, Gutgläubigkeit, Höflichkeit und körperliche Unterlegenheit ihrer Opfer skrupellos auszunutzen.

In den meisten Fällen gehen die Täter zu zweit zu Werke

In vielen Fällen klingeln die Täter gezielt an der Haustür. Sie stellen sich als Mitarbeiter der Stadtwerke vor und missbrauchen so den Namen einer Einrichtung, der die Menschen im Allgemeinen vertrauen. Unter dem Vorwand, es habe im Haus selbst oder in der Nachbarschaft einen Wasserrohrbruch gegeben, gelangt der Täter in die Wohnung. Im Bad müsse dann der Wasserdruck geprüft oder die Leitungen gespült werden. Der »freundliche Handwerker« fordert sein Opfer auf, das Wasser laufen zu lassen. Als Vorwand dient auch ein angeblicher Legionellenbefall im Haus, da unbedingt sofort die Wasserqualität zu überprüfen sei. Nicht selten werde auch eine Geldrückzahlung in Aussicht gestellt, damit das Opfer sein Geldversteck preisgibt.

Dieselbe Vorgehensweise wenden auch Täter an, die sich als Mitarbeiter der Telekom ausgeben und den Antennenanschluss wegen des TV-Empfangs überprüfen wollen. Ebenso der falsche Polizist, der im Zusammenhang mit einer Straftat Falschgeld feststellen will. Auch vorgebliche Bankmitarbeiter stehen plötzlich vor der Tür und wollen die Bewohner zu einem sicheren Verwahrungsort für ihr Geld beraten. Ist der Lockvogel erst in der Wohnung, wird er möglicherweise selbst zum Täter, sobald er sich unbeobachtet fühlt. Üblicherweise betritt aber ein zweiter Täter vom Opfer unbemerkt die Wohnung durch die offen gelassene oder nur angelehnte Wohnungstüre. Gestohlen werden in der Regel Geld und Schmuck. Die Tat dauert etwa nach Angaben der Polizei zehn bis 15 Minuten. Solange wird das Opfer abgelenkt.

Die Beschreibung des Täters fällt in der Regel spärlich aus. Auch hinterlassen sie kaum Spuren, da sie meist Handschuhe tragen.

Mit einer breit angelegten Plakataktion in der ganzen Stadt warnt die Münchner Polizei jetzt vor den Betrügern und gibt folgende Tipps:

Lassen Sie niemals Unbekannte in Ihre Wohnung.

Nutzen Sie Sicherheitsvorkehrungen wie Türspion, Gegensprechanlage oder Sperrbügel.

Sprechen Sie durch die geschlossene Türe. Lassen Sie den Unbekannten vor Ihrer Türe warten.

Überprüfen Sie die Angaben des Unbekannten durch telefonische Nachfrage bei der zuständigen Firma bzw. Behörde oder bei Ihrer Hausverwaltung. Sagen Sie dies auch offen der wartenden Person. Solche Maßnahmen schrecken Täter ab.

Bei angeblichen Polizisten in Zivil lassen Sie sich den Dienstausweis durch den Türspion zeigen. Klären Sie über den polizeilichen Notruf 110 ab, ob es sich tatsächlich um echte Polizeibeamte handelt.

Melden Sie verdächtige Wahrnehmungen unbedingt Ihrer Polizei.

Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Im Zweifelsfall gilt immer: Verständigen Sie sofort die Polizei über den polizeilichen Notruf 110 – auch dann, wenn der Täter keinen Erfolg hatte und die Tat aufgrund Ihrer Aufmerksamkeit abbricht. Entsprechende Hinweise können der Polizei helfen, die Täter zu fassen.

Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de und www.polizei.bayern.de/muenchen

Artikel vom 06.04.2016
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