Einbürgerung der Familie Savintsev

Ottobrunn · »Endlich angekommen«

Familie Savintsev aus Ottobrunn freut sich über die Einbürgerung (v.l.) Svetlana, Alexander, Dennis und Dmitry (es fehlt die einjährige Tochter Natalie).	Foto: MO

Familie Savintsev aus Ottobrunn freut sich über die Einbürgerung (v.l.) Svetlana, Alexander, Dennis und Dmitry (es fehlt die einjährige Tochter Natalie). Foto: MO

Ottobrunn · Mitte Juli 2015 hat die aus Russland stammende Familie Savintsev ihr langersehntes Ziel erreicht: Dmitry und Svetlana wurden zusammen mit ihren drei Kindern eingebürgert. Mein Ottobrunn sprach mit ihnen über ihr neues Leben als Deutsche und wie es dazu kam.

MO: Herr und Frau Savintsev, wie lange hat es gedauert, bis Sie Deutsche wurden?

Dmitry Savintsev: Fast vier Jahre. Normalerweise geht es schneller. Bei uns ging der Antrag verloren, als wir schon unsere russische Staatsbürgerschaft abgegeben hatten. Wir waren dadurch drei Jahre nicht mehr Russen und noch nicht Deutsche.

Svetlana Savintsev: Es war nicht zu fassen, als die Bestätigung der Einbürgerung endlich da war. Wir waren so glücklich.

MO: Frau Savintsev, auf einmal waren Sie Deutsche. Wie war das für Sie?

Svetlana Savintsev: Ich fühlte mich endlich angekommen; zuhause.

MO: Warum wollten Sie die Einbürgerung?

Dmitry Savintsev: Da ich bei einer US-Firma als Informatiker arbeite und mein Chef und die Kollegen in den USA sind, muss ich öfter hinfliegen. Die Reisen waren für mich als Russe immer mit einer langwierigen Überprüfung durch das FBI verbunden. Außerdem wollte ich in Deutschland, wo ich lebe, wählen dürfen und politische Entscheidungen mittreffen.

Svetlana Savintsev: Ja, die politische Mitbestimmung war mir auch wichtig. Und für mich als Musikerin ist es großartig, dass die russischen Denker und Musiker in meinem Inneren nun von den deutschen Denkern und Musikern ergänzt werden.

MO: Fiel es Ihnen leicht, Ihre russische Staatsbürgerschaft abzugeben?

Svetlana Savintsev: Für mich war das nur ein Papier, das ich abgegeben habe. Ich bin sehr stolz, Russin zu sein und jetzt auch noch Deutsche.

MO: Was mögen Sie an Deutschland?

Dmitry Savintsev: Die vielen Fahrradwege. Wir sind schon mal den Altmühlradweg entlang gefahren. Außerdem sind von Ottobrunn aus Italien und Paris so nahe.

Svetlana Savintsev: Nach der Einbürgerung haben wir festgestellt, dass wir wenig von Deutschland kennen. Deshalb haben wir im Sommer gleich eine Reise nach Eisenach gemacht. Hier wurde Johann Sebastian Bach geboren; das haben wir in der Schule gelernt. Wir wollen auch noch gerne Weimar, Dresden und Magdeburg sehen.

MO: Und was gefällt Ihnen an Ihrer Wahlheimat Ottobrunn?

Svetlana Savintsev: Ich finde die Bus- und S-Bahnverbindungen sehr gut. Außerdem ist alles da, was wir brauchen. Ich bin so richtig zufrieden hier. MO

Artikel vom 30.03.2016
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