Glücklicher Auftakt zum Saisonfinale im Lokalfußball

Giesinger Derby geht an die Amateur-Löwen

Schrecksekunde: Robin Behnke am Boden. Foto: A. Wild

Schrecksekunde: Robin Behnke am Boden. Foto: A. Wild

München/Giesing · Mit einem hart erkämpften 2:1 (1:1)-Heimsieg über die Reserve des SC München von 1951 sind die Amateur-Löwen in den Endspurt um die Meisterschaft in der Kreisklasse München 4 gestartet.

Vom Anpfiff weg übernahmen die Hausherren vor knapp 100 Zuschauern an der Grünwalder Straße das Spiel. Die Gäste sahen sich einer Welle von Angriffen ausgesetzt. Torgelegenheiten für den TSV 1860 ergaben sich nahezu im Minutentakt. Altin Kolgeci netzte zum 1:0 ein (10. Min.). Ein halbes Dutzend weiterer Großchancen blieb ungenutzt. Der SC München vermochte sich in dieser Phase kaum zu befreien. Nach einer knappen halben Stunde dezimierten sich die Gäste auch noch selbst. Der schnelle Angreifer Komla Voule schoss aus Enttäuschung über eine abgepfiffene Abseitssituation den Ball über den Abfangzaun – Schiedsrichter Siegfried Hiermeier ahndete die Unsportlichkeit mit der Gelben Karte (28. Min.). Sechs Minuten später fuhr Voule im Mittelfeld von hinten dem enteilten Cheikh Diop in die Beine – Hiermeier gab Gelb-Rot (34. Min.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff kam der Sportclub bei einem seiner seltenen Vorstöße über die Mittellinie überraschend zum Ausgleich. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld übersah der auf den fliegenden Ball konzentrierte Referee gleich mehrere Offensivfouls im Strafraum. In der Folge ging Robin Behnke zu Boden – der Innenverteidiger war von seinem Gegenspieler mit dem Knie schwer am Kopf getroffen worden. Julius Passon nutzte die Verwirrung im Strafraum und beförderte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (44. Min.). Die Weiß-Blauen protestierten energisch und selbst die Gäste schienen verblüfft, dass Hiermeier den Treffer gab. Behnke lag danach alle Viere von sich gestreckt regungslos auf dem Kunstrasen, konnte jedoch nach einer längeren Behandlungspause glücklicherweise weitermachen.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie hektisch und zerfahren. Die Gäste aus Untergiesing boten mit neun Feldspielern einen aufopferungsvollen Kampf und wirkten wild entschlossen, ihr schmeichelhaftes Remis mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Das war nicht schön anzusehen, aber durchaus effektiv. Gegen den tief stehenden Gegner vermochte der TSV 1860 München III die schnellen Passfolgen aus der ersten Halbzeit nicht mehr zu wiederholen und wurde zusehends nervöser. Erst der eingewechselte Manuel Mughetto brach den Bann, als er in der 72. Minute, einen gelungenen Steckpass nutzend, den 2:1-Siegtreffer erzielte. Mughetto, der nach zwei aufeinander folgenden Fußbrüchen und monatelangen Zwangspausen gerade erst wieder bei einigen Trainingseinheiten dabei sein konnte, hätte eigentlich gar nicht spielen sollen – sein Einsatz auf der Bank war nur der akuten Personalnot bei den Weiß-Blauen geschuldet. Der kleine Stürmer wurde von einer Jubeltraube beinahe erdrückt. Dass Schiedsrichter Hiermeier den Torschützen falsch notierte und den zweiten Treffer für die Amateur-Löwen im offiziellen elektronischen Spielbericht deshalb irrtümlich der Nummer 12, Altin Kolgeci, zuschrieb, passt ins konfuse Gesamtbild, das der Unparteiische an diesem Tag vermittelte.

Weitgehend chancenlos blieb die Reserve der Amateur-Löwen im Vorspiel in der B-Klasse gegen den Tabellenführer FC Hertha München II. Die Gäste gewannen verdient mit 4:1 (3:0). Für die Herthaner trafen Moritz Schneider (12. Min.), Arthur Martel (31. Min.), Thomas Hengl (41. Min.) und Florian Brömler (57. Min.). Das Ehrentor gelang Nawin Ahmadullah (75. Min.).

Am kommenden Osterwochenende pausieren die Fußball-Amateure. Für den TSV 1860 München III geht es in der Kreisklasse erst am Sonntag, den 3. April, mit einem Gastspiel bei Fortuna Unterhaching weiter. Anpfiff der Begegnung im Sportpark Grünau, Grünauer Allee 6, ist um 15 Uhr. Das Giesinger Reserveteam kickt am gleichen Tag um 14:30 Uhr bei der SpVgg Thalkirchen-Freundschaft III (Bezirkssportanlage Thalkirchen, Thalkirchner Straße 209).

(as)

Artikel vom 21.03.2016
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