Ärger um Durchgang

Haidhausen · BA 5 und Erzdiözese uneins über Erschließung der neuen Grundschule

Ab 2019 soll auf dem Areal der Erzdiözese in Haidhausen eine neue Grundschule gebaut werden.	Foto: Diederichs Projektmanagement

Ab 2019 soll auf dem Areal der Erzdiözese in Haidhausen eine neue Grundschule gebaut werden. Foto: Diederichs Projektmanagement

Haidhausen · Die geplante Grundschule auf dem Gelände der Katholischen Stiftungsfachhochschule in der Preysingstraße sorgt derzeit im Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) für Zündstoff.

Zur besseren Anbindung der Schule an den Ostbahnhof will die Erzdiözese München-Freising das bislang geschlossene Areal auf Höhe der Breisacher Straße öffnen. Aus Sicherheitsgründen sollen den neuen Weg aber nur die Schüler nutzen dürfen. Das Stadtteilparlament indes fordert einen öffentlichen Durchgang.

Mit der Errichtung der Katholischen Grundschule, die ab 2019 im Kirchlichen Zentrum Haidhausen gebaut werden soll, wird die Erzdiözese München einen weiteren Zugang zu ihrem Gelände schaffen. Der Eingang an der Preysingstraße sei dann nicht mehr ausreichend, erklärt Christoph Kappes, Sprecher des Erzbistums München und Freising: »Verkehrlich wäre das nicht zu bewältigen. Wenn die Kinder der Grundschule und des Gymnasiums sowie die Studenten über die Preysingstraße kommen, wird das zu eng.« Geplant sei daher, die neue Schule über die Breisacher Straße bei der Kirche St. Elisabeth zu erschließen.

Grundsätzlich würde damit eine zusätzliche Fußwegverbindung vom Ostbahnhof in die Preysingstraße geschaffen. Davon könnten auch die Anwohner profitieren, findet der BA. »Zumindest tagsüber sollte der Weg für alle offen sein«, sagt Adelheid Dietz-Will (SPD), die Vorsitzende des Haidhausener Stadtteilparlaments.

Zwar sei das Anliegen der Bürgervertreter nachvollziehbar, räumt Kappes ein. Jedoch sei zu bedenken, dass der Weg voraussichtlich über die Grünfläche der Grundschule führen werde. Ein öffentlicher Zugang berge das Risiko, dass sich unbefugte Personen Zutritt zum Schulhaus verschaffen könnten. Da sich der Durchgang zwischen dem Ostbahnhof und dem Rosenheimer Platz befinde, sei mit einer starken Frequentierung zu rechnen. Bei einer Nutzung durch die Allgemeinheit sei es nicht mehr kontrollierbar, wer sich rund um die Schule aufhalte: »Ein öffentlicher Durchgang kann und darf nicht durch ein Schulgelände führen.« Die Priorität liege hier klar bei der Aufgabe, mögliche Risiken zu vermeiden: »Die Erzdiözese trägt für die Sicherheit der Schüler die Verantwortung.«

Der Schutz der Kinder stehe an erster Stelle, sagt auch Dietz-Will. Jedoch könne das Schulgelände auch separat eingezäunt und gesichert werden. Deshalb das gesamte Areal des Kirchenzentrums für die Öffentlichkeit zu sperren sei aus ihrer Sicht nicht notwendig. Dass die Nutzung des Kirchengeländes als Wegeverbindung für Bürger seitens der Erzdiözese grundsätzlich nicht erwünscht sei, zeige sich auch darin, dass bisherige Anfragen des BAs zur Öffnung stets abgelehnt worden seien. »Wir fordern diesen Durchgang schon seit langem«, so Dietz-Will. Auch als der Bau einer Grundschule noch gar nicht zur Debatte gestanden habe, sei die Erzdiözese dem Anliegen des Stadtteilparlaments nicht nachgekommen.

Problematisch sei zudem die Zufahrt zum Gelände während der Bauzeit. Der Baustellenverkehr werde nämlich voraussichtlich über den Hypopark abgewickelt. Der dortige Spielplatz werde dadurch massiv beeinträchtigt werden, fürchtet die BA-Chefin. Nachdem sich die Erzdiözese bei der Öffnung des Durchgangs nicht kompromissbereit zeige, sei zu erwägen, die Nutzung des Hypoparks zur Erschließung der Baustelle im Stadtteilparlament abzulehnen.

Kappes hofft jedoch auf weitere Gespräche. Das Erzbistum sei für einen Dialog mit dem BA jederzeit offen: »Wir können die Bedürfnisse der Anwohner durchaus verstehen.« Die Entscheidung gegen einen öffentlichen Weg auf dem Kirchengelände stehe nach der derzeitigen Sachlage aber nicht zur Disposition, betont er. Julia Stark

Artikel vom 02.02.2016
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