Narrisches München

Zentrum/Schwabing · Buntes Faschingstreiben hat die Landeshauptstadt im Griff

Der Tanz der Marktfrauen auf dem Viktualienmarkt ist sehenswert und mit Sicherheit ein Höhepunkt der Faschingszeit in München. Foto: P. Soir

Der Tanz der Marktfrauen auf dem Viktualienmarkt ist sehenswert und mit Sicherheit ein Höhepunkt der Faschingszeit in München. Foto: P. Soir

Zentrum/Schwabing · Die »narrische Zeit« geht ihrem Ende zu, aber wie jedes Jahr folgen nun die Höhepunkte der Faschingszeit. Auch die Münchner feiern, was das Zeug hält, und liebgewonnene Bräuche leben auf. Am 10. Februar zum Beispiel wird mit dem »Geldbeutelwaschen« eine lange Tradition gepflegt. Bereits im 15. Jahrhundert wollte man so neues Geld in die Geldbörse spülen. Vor dem Fischessen am Aschermittwoch werden Münzen in den Fischbrunnen auf dem Marienplatz geworfen. Seit Jahrzehnten waschen auch der Münchner Oberbürgermeister und der Stadtkämmerer den Stadtsäckl im Fischbrunnen – immer um 11.30 Uhr.

Auch die »Münchner Redouten« leben alljährlich zur Faschingszeit als jahrhundertealte Form des Ballfestes wieder auf. Veranstalter ist der Münchner Kreis für Volksmusik, Lied und Tanz e.v., mit dem Alten Münchner Rathaussaal (Marienplatz 15) wurde ein passender Veranstaltungsort gefunden. Dieser historische Tanz- und Festsaal bietet den idealen Rahmen für tanzfreudige Münchner, die sich am Spiel der Kostüme und Masken ebenso erfreuen wie an den Melodien der bayerischen und Wiener Meister. Eine besondere Rarität ist bei den Redouten die Musik. Bei Walzer, Polka und Mazurka wird zum Höhepunkt der Veranstaltung die Münchner Francaise von Johann Strauss getanzt. Das »Erste Münchner Salonorchester« unter der Leitung von Thomas Hellhake spielt am Samstag, 30. Januar um 19.30 Uhr zum Tanz auf. Zur zweiten Redoute am Samstag 6. Februar um 19.30 Uhr wird Karl Edelmann wird mit seinem »Salonorchester« im Alten Rathaussaal die Veranstaltung musikalisch umrahmen. Karten zu diesen beiden Redouten (Erwachsene 29 Euro, Schüler und Studenten 18 Euro) können beim Münchner Kreis für Volksmusik, Lied und Tanz e.V., Tel. 0 89/98 79 80 oder unter s.theuer@muenchner-kreis-volksmusik.de erworben werden. In Schwabing geht es in der Max Emanuel Brauerei, Adalbertstraße 33, hoch her – und das alles ohne bunte Farben, denn die »weißen Feste« erfordern logischerweise auch ein weißes Outfit. Da sind die Türsteher streng. Wechselnde DJs sorgen bei neun Festen auf zwei Tanzflächen für Stimmung. Bereits seit 47 Jahren findet das außergewöhnliche Faschingsfest statt und ist aus der Münchner Faschingszeit nicht mehr wegzudenken. Die Termine sind auf www.weissefeste.de zu finden. Der Faschingsdienstag bildet übrigens die Ausnahme, dann heißt es beim schwarzen Fest »alles in Schwarz bitte«.

Der »Bal paré de Charcutier« – auch der Münchner Metzgerball genannt, findet am 30. Januar im Bayerischen Hof statt. Ab 20 Uhr geht das Treiben mit einem bunten Programm und Live-Bands los, zusätzlich gibt es einen Preis für den »Botschafter des guten Geschmacks« der Vereinigten Münchner Metzger und der Metzgerinnung München. Träger der Auszeichnung ist in diesem Jahr der Sternekoch Stefan Marquard. Die Laudatio hält der Musikkabarettist Siegi Mühlbauer. Am Sonntag, 31. Januar startet um 13.10 Uhr der Faschingsumzug der »Damischen Ritter« am Sendlinger Tor. Zu Fuß und mit Faschingswagen zieht die »narrische Gemeinde« durch die Straßen und wirft mit Süßigkeiten um sich. Der Verein »Die Turmfalken e.V.« organisiert seit 2006 den offiziellen »Faschingsumzug der Damischen Ritter« der Stadt München.

Tanz der Marktfrauen

Am Faschingsdienstag, 9. Februar, lockt dann der traditionelle Tanz der Marktfrauen viele Besucher auf den Viktualienmarkt. Erstmals wurde der Tanz in den 1950er Jahren dokumentiert. Die Marktfrauen schneidern sich selbst Kostüme, proben für den Auftritt und kommen sozusagen vom Verkaufsstand auf die Showbühne. Eröffnet wird das Spektakel vom Narrhalla Prinzenpaar, dieses Jahr sind das Andrea II. und Christian II., nach dem Tanz der Marktfrauen verteilt sich die Feier über den gesamten Viktualienmarkt.

Auch die Kids kommen in München nicht zu kurz, viele Kinderbälle und Feste laden zum Kinderfasching ein. Am 31. Januar starten gleich drei große Feiern für die Kleinen: Kinderfasching im Deutschen Theater, im Hofbräukeller und im IJZ Haidhausen. Wer etwas weiter raus fährt bekommt so einiges geboten. Beim Kinderfasching im Flughafen-Besucherpark werden am Rosenmontag die Kids von 11 bis 17 Uhr mit Faschingsmusik, Kinderschminken und vielen Spielen unterhalten, alle Kinder, die im Kostüm kommen, können kostenfrei an der Kids-Airport-Tour teilnehmen. Ob Groß oder Klein – der Fasching wird in München zünftig gefeiert.

peso

Artikel vom 25.01.2016
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