Ein besonderer Einsatz

Deisenhofener Rotes Kreuz begleitet Flüchtlingszug

Das Team des Deisenhofener Roten Kreuzes nach dem Einsatz in Hannover.	Foto:  B. Bores / Rotes Kreuz

Das Team des Deisenhofener Roten Kreuzes nach dem Einsatz in Hannover. Foto: B. Bores / Rotes Kreuz

Deisenhofen · Seit Herbst 2015 fahren täglich Sonderzüge quer durch Deutschland, um die ankommenden Flüchtlinge von den Grenzregionen in alle Bundesländer zu verteilen.

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Jeder Zug wird von einem Einsatzteam der Hilfsorganisationenbegleitet, um bei medizinischen Notfällen oder anderen Nöten der Flüchtlingeschnell helfen zu können.

Ende Dezember übernahmen vier ehrenamtliche Helfer des Deisenhofener Roten Kreuzes die Betreuung eines solchenSonderzuges. Mit 460 Flüchtlingen an Bord fuhr der Zug nach Mitternacht verspätet in Passau ab. Das Team hatte vorher das Einsatzmaterial vorbereitet und war von München nach Passau gefahren.

120 der 460 Passagiere waren Kinder, weshalb die Helfer nach einer ersten Sichtung der Reisenden Windeln und Babynahrung verteilte. Lunchpakete und Wasser hatte die Bahn bereits in allen Waggons bereitgestellt. Insgesamt verlief die Fahrt sehr ruhig. Gegen vier Uhr morgens weckte eine Syrerin die Helfer. Ihr Mann sei zuckerkrank und benötige dringend Hilfe. Das Einsatzteam eilte durch den Zug zum Patienten und bekämpfte erfolgreich seinen Unterzucker. Sein Blutzuckermeßgerät hatte er auf der Flucht verloren, seitdem konnte er seine Werte nicht mehr überprüfen. Insgesamt leisteten die Helfer sieben Mal Erste Hilfe, ehe der Zug gegen acht Uhr morgens in Hannover ankam. Nach der Übergabe an die Kollegen des Roten Kreuzes in Hannover gab es ein kurzes Helferfrühstück, ehe sich das Team mit der Bahn auf den Heimweg machte. Gegen 15 Uhr war das Team wieder in Deisenhofen.

»Das war schon ein besonderer Einsatz«, betont Tania Reisinger, ehrenamtliche Leiterin des Deisenhofener Roten Kreuzes. »Wir wussten nicht wirklich, was auf uns zukommt. Außerdem wären wir im Zug eine lange Zeit auf uns allein gestellt gewesen, wenn wir den Rettungsdienst gebraucht hätten. Aber das Team war mit erfahrenen ehrenamtlichen Helfern besetzt, die mit dieser Unsicherheit sehr gut umgehen konnten.« Für die Flüchtlinge ging es von Hannover aus mit Bussen weiter zu den endgültigen Zielorten, wo sie in Erstaufnahmeeinrichtungen aufgenommenwerden.

Artikel vom 13.01.2016
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