Street Art – mehr davon!

Stadt erhöht jährlich Förderung auf 180.000 Euro

Street Art enthält oft auch politische Botschaften. So schuf der Künstler Shepard Fairey das Wandbild »Paint it black«. Die Werbung auf der Farbdose: »Deckt alles ab. Politik auf Ölbasis. Innen und außen gefährlich«.	Foto: Jon Furlong

Street Art enthält oft auch politische Botschaften. So schuf der Künstler Shepard Fairey das Wandbild »Paint it black«. Die Werbung auf der Farbdose: »Deckt alles ab. Politik auf Ölbasis. Innen und außen gefährlich«. Foto: Jon Furlong

München · Der Kulturausschuss der Stadt München hat vor wenigen Tagen die Förderung der Street-Art- und Graffiti-Szene in München um 100.000 Euro aufgestockt. Jährlich stehen ab nächstes Jahr 180.000 Euro bereit.

Der Kunstverein Positive Propaganda e.V. erhält jährlich 100.000 Euro Förderung. Street Art ist eine weltweit populäre Form der zeitgenössischen Kunst. Die Street-Art-Techniken überschneiden sich oftmals mit der Sprayer Art der Graffiti-Künstler. Die Arbeiten von Street-Art- und Graffiti-Künstlern werten urbane Räume auf und bringen Kunst dorthin, wo sie hingehört: in die Öffentlichkeit. Street Art ist Kunst im öffentlichen Raum oder vielmehr: Die Auseinandersetzung von Kunst mit dem öffentlichen Raum. Die Kunst ist nicht selten provokant und thematisiert soziale oder gesellschaftliche Missstände.

»Ein frischer und mutiger Impuls für die Münchner Kulturpolitik«
(Josef Schmid, Zweiter Bürgermeister)

Auf Initiative der CSU hat der Stadtrat entschieden, den innovativen Kunstverein Positive Propaganda e.V. mit Sitz in der Maxvorstadt institutionell zu fördern. Damit soll das hohe Niveau der Arbeiten des Vereins in Zukunft weiter ermöglicht werden und die notwendigen, mehrjährigen Vorarbeiten auf eine finanziell solide Basis gestellt werden. Der Kunstverein hat durch langjährige Arbeit ein für München einzigartiges Netzwerk an Kontakten in die internationale Welt der Street Art Szene aufgebaut. Durch die Vermittlung des Vereins konnten so im letzten Jahr die beiden international renommierten Künstler Shepard Fairey und Blu jeweils ein Wandgemälde (Mural) in München realisieren. Darüber hinaus präsentiert Positive Propaganda e.V. immer wieder sehenswerte Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern, die für München einzigartig sind: Zuletzt die Ausstellung Victory Is Peace mit Werken von Jonathan Hobin, Peter Kennard und Eugenio Merino.

Bürgermeister Josef Schmid begründet die Initiative seiner Partei für Street Art: »Das kreative Klima beeinflusst unmittelbar die Lebensqualität einer Stadt. München braucht kulturelle Updates, um gerade für junge Menschen spannend zu sein. Die hochwertige Arbeit des Kunstvereins Positive Propaganda bereichert unsere Stadt. Die Entscheidung des Stadtrates gibt der Münchner Kulturpolitik einen frischen und mutigen Impuls.«

Gleichzeitig intensiviert der Stadtrat seine Unterstützung für die legale Graffiti-Szene. Stadtrat Richard Quaas, Sprecher der CSU Fraktion im Kulturausschuss, zeigt sich beeindruckt von der künstlerischen Qualität der Projekte und befürwortet die Förderung: »Die CSU hat nicht nur im Wahlkampf versprochen, mehr Street Art nach München zu bringen, ohne dabei die etablierte Graffiti-Szene zu vergessen. Darum haben wir mit dem Kooperationspartner vereinbart, die Mittel für diese wichtige Kunstrichtung – trotz der Haushaltsprobleme – deutlich aufzustocken. So geben wir einen kräftigen Anstoß, dass die Münchnerinnen und Münchner, aber auch die Besucher der Stadt, an der Kunst im öffentlichen Raum verstärkt teilhaben können. Street Art und Graffiti haben sich ja besonders im urbanen Umfeld entwickelt und hier ihre einzigartigen Ausdrucksformen gefunden. Beides ist aus dem Bild einer modernen Großstadt nicht mehr wegzudenken. Wichtig ist aber dabei, auch Qualität zu fördern, damit die Impulse auch an den heimischen Nachwuchs gehen.«

Artikel vom 10.12.2015
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