Irre Aufholjagd: Hattrick von Rubin Okotie

Löwen mit Torflut in Paderborn

Mann des Tages: Rubin Okotie (Archivbild). Foto: A. Wild

Mann des Tages: Rubin Okotie (Archivbild). Foto: A. Wild

München/Giesing · Die Begegnung zwischen Bundesligaabsteiger SC Paderborn und dem TSV 1860 München entwickelte sich vor 10.225 Zuschauern zu einem Fußballkrimi, der vielen Fans noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nach einem umstrittenen Platzverweis kamen die Löwen in Unterzahl durch einen Hattrick von Robin Okotie noch zu einem 4:4 (1:0)-Remis.

»Wir führen 3:1, haben alles im Griff, sind in Überzahl, aber nicht konzentriert genug und werden bestraft, daraus müssen wir lernen. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll«, beschrieb Paderborns Trainer-Novize Stefan Effenberg nach Schlusspfiff seine Gefühle.

Ex-Löwe Moritz Stoppelkamp (17. Min.) hatte in der ersten Halbzeit die Hausherren in Führung gebracht. Nach dem Seitenwechsel bauten Hauke Wahl (50. Min.) und Mahir Saglik mit einem Fernschuss (61. Min.) die Führung auf 3:1 aus. Gary Kagelmacher konnte zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzen (58. Min.). Unmittelbar nach Kagelmachers Treffer hätten die Löwen einen Strafstoß bekommen müssen, doch Schiedsrichter Patrick Alt wertete die Szene irrtümlich als Schwalbe und zeigte dem vermeintlichen Schauspieler Richard Neudecker die Gelb-Rote Karte (59. Min.). TV-Bilder entlasten den 19-Jährigen – es war ein klares Foul. Doch jetzt war Feuer in der Begegnung und die Löwen berannten wütend das Tor der Ostwestfalen. Stürmer Rubin Okotie bewies echte Torjägerqualitäten, als er mit einem Dreierpack die Partie auf 4:3 für den TSV 1860 München drehte (62., 73. und 88. Min.). Als die Giesinger schon von einem sensationellen Auswärtssieg träumten, schaffte der eingewechselte Nick Proschwitz in der Schlussminute noch den Ausgleich zum 4:4-Endstand (90. Min.).

Die Löwen rutschen wieder auf den vorletzten Tabellenplatz ab, sind aber nunmehr seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen. Benno Möhlmann hatte die Partie nach dem Feldverweis für Richard Neudecker und dem kurz darauf folgenden 1:3 gedanklich bereits abgehakt. »Das wird nicht mehr unser Tag, hab‘ ich mir gedacht«, berichtete der Trainer über seine zwischenzeitlichen Eindrücke. »Aber die Mannschaft hat bravourös gekämpft, ist sensationell zurückgekommen. Ich bin richtig stolz auf die Jungs. Wir haben heute verdient einen Punkt mitgenommen.« Der dreifache Torschütze Rubin Okotie wusste zu erzählen: »Nach dem 1:3 haben wir uns gesagt, es gibt für uns nichts mehr zu verlieren und plötzlich lief es.«

Bereits diesen Freitag kommt es für den TSV 1860 München zu einem weiteren direkten Abstiegsduell. Zu Gast in der Fröttmaninger Arena ist um 18:30 Uhr der Fußballsportverein Frankfurt 1899.

(as)

Artikel vom 30.11.2015
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...