Grafing · Der »Spitzenreiter« gastiert beim EHC Klostersee

Verteidiger Dominik Unverzagt wird nach seiner Verletzung am vergangenen Sonntag nicht auf dem Eis stehen. Foto: smg / Chris Unverdorben

Grafing · Die Heimbilanz beim EHC Klostersee ist aktuell als eher mager zu bezeichnen. Erst jüngst haben die Grafinger auf eigenem Eis im Derby gegen die Tölzer Löwen, den Dreier bereits vor Augen und (fast) schon in der Tasche, beim 4:6 die Sache in den letzten zehn Minuten noch aus der Hand gegeben.

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Mit dem sogenannten Heimvorteil ist es bei den Rot-Weißen also derzeit noch nicht allzu weit her. Trainer Andzejs Mitkevics vermutet nach schon mehreren Begegnungen, die man in Führung liegend nicht über die Zeit bringen konnte, eventuell ein mentales Problem: »Die knappen Niederlagen hinterlassen definitiv Spuren. Es frustriert natürlich auch die Jungs, dass sie mit in der Tabelle ganz weit vorne liegenden Teams wie Bayreuth, Deggendorf oder Bad Tölz mithalten oder sogar spielbestimmend sind und den Lohn aber dennoch nicht einfahren. So etwas setzt sich im Hinterkopf fest und schwirrt womöglich zur Unzeit durch die Gedanken.«

Dem Eishockeylehrer selbst setzt auch die immer wieder personell unbefriedigende Situation zu. In zwei Monaten Punkterunde haben die Klosterseer diesbezüglich schon allerhand Rückschläge hinnehmen müssen und fast alles mitgemacht. »Würde nur noch fehlen, dass die Torhüter gemeinsam ausfallen«, meinte Mitkevics mit einem Schuss Sarkasmus. Und dem Hinweis, dass man ansonsten eigentlich bereits sämtliche Hürden vorgesetzt bekommen habe. Etwa gleichzeitig fünf verletzungsbedingte Ausfälle, beide Kontingentspieler »out of order« oder wie zuletzt nur vier Verteidiger zur Verfügung stehend.

Gerade als man sich nach der Spielpause während des Deutschland-Cups erholte und die erste Pflichtpartie mit endlich mal kompletten Kader greifbar schien, erwischte es am vergangenen Sonntag in beim Gastspiel in Deggendorf (2:3) Verteidiger Dominik Unverzagt. Nach einer überharten Situation seines Gegenspielers (Check gegen den Kopf) wurde der Abwehrspieler direkt vom Eis ins Klinikum gebracht. Die Erstdiagnose (Bruch des unteren Kiefers) bestätigte sich zwar nicht. Allerdings verlor Unverzagt einige Zähne und musste im Mundbereich mehrfach genäht werden. Der stark geprellte und verschobene Unterkiefer musste mit einer Schiene stabilisiert werden.

Frühestens nach ein, zwei Wochen wird man wissen, man mit einem Comeback des Defenders zu rechnen ist. Ein herber Schlag für die sowieso dünn und zur Hälfte sehr jung besetzte Hintermannschaft der Grafinger, die an diesem Sonntag vor der nächsten Bewährungsprobe steht. Um 17.30 Uhr geht es auf eigenem Eis gegen den EV Regensburg. Die Truppe von Ex-Trainer Doug Irwin kommt als souveräner Spitzenreiter der Oberliga Süd in die Bärenstadt. Ob ausgerechnet da eine Verbesserung des Heim-Punktekontos möglich ist, wird sich zeigen. smg

Artikel vom 27.11.2015
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