Nach vier Jahren

Giesing · Heilig-Kreuz-Kirche wird wiedereröffnet

Die Heilig-Kreuz-Kirche am Giesinger Berg.	Foto: oh

Die Heilig-Kreuz-Kirche am Giesinger Berg. Foto: oh

Giesing · Nach vier Jahren Schließung aufgrund einer umfassenden Innenrenovierung und 30 Jahre nach Beginn einer umfänglichen, vor 15 Jahren abgeschlossenen Außenrenovierung wird die Heilig-Kreuz-Kirche in München-Giesing am Sonntag, 22. November, wiedereröffnet.

Um 9.30 Uhr erfolgt die feierliche Öffnung des Kirchenportals, bevor um 10 Uhr der Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, Peter Beer, den Festgottesdienst feiert, gestaltet von den Chören des Pfarrverbands Obergiesing unter der Leitung von Thomas Renner mit der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart. Im Anschluss finden ein Festakt und Empfang in der Aula der Ichoschule, Ichostraße 2, statt. Um 14.30 Uhr, 15.15 Uhr und 16 Uhr werden Kirchenführungen angeboten. Um 17 Uhr findet eine Lichtfeier in der Kirche statt, dabei wird vom Heilig-Kreuz-Chor das Werk »Vexilla Regis« von Thomas Renner uraufgeführt. Im Anschluss klingt der Festtag mit einem Lagerfeuer an der Kirche aus. Von Donnerstag, 19. November, bis zum Tag der Wiedereröffnung, Sonntag, 22. November, ist zudem die Lichtinstallation »Himmel und Erde« des Berliner Künstlers Philipp Geist zu sehen, der Fassade und Turm der Heilig-Kreuz-Kirche in eine Lichtskulptur verwandelt mit Begriffen und Abbildungen von Figuren und Altarbildern aus dem Innenraum der Kirche.

Die von 1866 bis 1886 im Auftrag König Ludwigs I. errichtete neugotische Heilig-Kreuz-Kirche in München-Giesing mit ihrem 95 Meter hohen Kirchturm prägt zusammen mit den beiden ebenfalls neugotischen Pfarrkirchen St. Johann Baptist in Haidhausen und Mariahilf in der Au das Stadtbild Münchens östlich der Isar. Die vielen Unterbrechungen in der zwanzigjährigen Errichtungszeit der Kirche, die schwierigen Zeitumständen und Geldnot geschuldet waren, und der Zweite Weltkrieg hinterließen substanzielle Schäden an dem Kirchenbau, die auch durch immer wieder erfolgte Reparaturmaßnahmen nicht gänzlich behoben werden konnten und eine grundlegende Außen- und Innensanierung notwendig machten. Von 1985 bis 2000 erfolgte eine umfängliche Außensanierung mit Erneuerung des Dachstuhls, Neueindeckung des Vierungsturms und Austausch von Werkstein und Klinkermaterial, um den Erhalt der Bausubstanz zu gewährleisten.

Diese Maßnahmen erforderten Investitionen von insgesamt 30 Millionen Euro. Von 1999 an traten verstärkt gravierende Schäden im Kircheninnenraum auf, es musste ein Schutzgerüst im Hauptschiff errichtet werden. Nach weiteren Voruntersuchungen und Schadenskartierungen erfolgten ab 2012 die Sanierung des Innenraums und die damit verbundene Schließung der Kirche. Im Rahmen der Arbeiten wurde neben den Schadensbehebungen auch ein dem ursprünglichen Bild nahekommender Raumcharakter der Kirche wiederbelebt und eine zusätzliche Nutzung für Ausstellungen und Konzerte ermöglicht. An erster Stelle stand die Erneuerung der Raumschale, die massive Schäden, Risse, Nässe, Versalzungen und Abplatzungen im Verputz sowie eine unhistorische Fassung aus den 1950er Jahren aufwies. Erneuert wurde auch die Haustechnik, der Boden wurde in seiner ursprünglichen Gestalt rekonstruiert, ebenso das Gestühl und in weiten Teilen auch die wertvolle Ausstattung. Die Sanierung des Innenraums erforderte Investitionen in Höhe von neun Millionen Euro.

Artikel vom 17.11.2015
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