Neue Unterkünfte

Asylbewerber bald in Leichtbauhallen im Münchner Norden untergebracht

Auf diesem Platz in  der Neuherbergstraße soll laut achten Standortbeschluss in Kürze eine Leichtbauhalle entstehen.	Foto: ch

Auf diesem Platz in der Neuherbergstraße soll laut achten Standortbeschluss in Kürze eine Leichtbauhalle entstehen. Foto: ch

Feldmoching-Am Hart-Harthof-Milbertshofen · Rund 800.000 Flüchtlinge kommen in diesem Jahr in Deutschland an. Die Regierung von Oberbayern hatte zuletzt die Zuweisungen an die Landeshauptstadt auf etwa 248 pro Woche erhöht.

Die Suche nach entsprechenden Räumlichkeiten läuft deshalb seit Wochen auf Hochtouren. In der Sitzung des Feriensenates in der vergangenen Woche wurde die nunmehr achte Vorlage des Sozialreferates zur Schaffung weiterer Flüchtlingsunterkünfte beschlossen. Einstimmig.

Als Übergangslösung sollen u.a. an drei Standorten Leichtbauhallen errichtet werden. Eine dieser Standorte ist die Freifläche in der Neuherbergstraße. Diese städtische Fläche im Stadtbezirk Milbertshofen-Am Hart sei zum Ausbau als Grünfläche für die Entwicklungsmaßnahme Nordhaide in 2016/2017 vorgesehen, so die Beschlussvorlage des Sozialreferats. Die Fläche kann – zur Zwischennutzung – kurzfristig für die Errichtung einer Leichtbauhalle genutzt werden. Platz finden sollen hier 280 Asylsuchende.

Eine weitere Leichtbauhalle soll in der Karlsfelder Straße entstehen. Das Objekt liegt im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl und wird von einem privaten Grundstückseigentümer ab sofort für die Unterbringung von Flüchtlingen zum Kauf oder zur Anmietung angeboten. Das Grundstück wurde bereits – mit Beschluss der Vollversammlung vom 25. März diesen Jahres – als Standort für eine Gemeinschaftsunterkunft mit 200 Bettplätzen vorgesehen. Am Standort gibt es eine Freifläche, die sich für die rasche Zwischennutzung zur Errichtung von Leichtbauhallen eignet. Darüber hinaus gibt es hier Bestandsgebäude (Hallen), die ebenfalls in Zwischennutzung zur Lagerung genutzt werden können.

Unabhängig von der Zwischennutzung soll am Standort nach Abbruch der Bestandsgebäude mittelfristig eine feste hochwertige Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerberinnen und Asylbewerber entstehen. Leichtbauhallen sind Stahl- bzw. Alu-Unterkonstruktionen mit wärmegedämmten Paneelen im Wandbereich, die wahlweise durch Fenster und Türen ersetzt werden können. Im Dachbereich sind sie mit Thermoplanen ausgestattet. »Die Leichtbauhallen können auch im Winter eingesetzt werden und halten Schnee und Sturm stand«, so die Vorlage. Ergänzt werden die Leichtbauhallenbereiche mit Sanitärcontainern und Cateringbereichen ebenfalls in Leichtbauweise. Eine Dauerlösung sollen die Leichbauhallen aber nicht werden.

An weiteren Standorten u. a. in der Mitterhoferstraße (Laim) sollen in bestehenden Gebäuden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Kontingentflüchtlinge untergebracht werden und für den bereits bestehenden Standort in Am Moosfeld (Trudering-Riem) wurde eine Kapazitätserhöhung beschlossen. »Die Flüchtlingszahlen steigen ununterbrochen. Ich freue mich, dass die neuen Standorte bzw. die Erweiterung heute einstimmig im Feriensenat beschlossen wurden. Die Debatte hat gezeigt, dass die Landeshauptstadt sich dieser Herausforderung mit großer Ernsthaftigkeit stellt und ihre Verantwortung wahrnimmt«, sagt Hans Dieter Kaplan, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD.

Christian Müller, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, ergänzt: »Angesichts der Flüchtlingszahlen sind wir inzwischen gezwungen, die Menschen in größeren Standorten unterzubringen«. Es ist weiterhin unser Ziel, den zu uns Kommenden auch eine gute soziale Betreuung anzubieten. Deshalb solle nach den Sitzungsferien das bisherige Betreuungskonzept im Sozialausschuss nochmals im Detail beraten werden. »Ich bin überzeugt davon, dass wir der Herausforderung auch weiterhin gewachsen sind.« Christine Henze

Artikel vom 02.09.2015
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