Wiedereröffnung der Höllentalangerhütte

München · Perfekter Stützpunkt für Zugspitz-Anwärter ist wieder zugänglich

Noch ist die Terasse leer: Auf der nordöstlich unterhalb der Zugspitze gelegenen Höllentalangerhütte der DAV-Sektion München kann nun endlich wieder eingekehrt und übernachtet werden.	Foto: DAV

Noch ist die Terasse leer: Auf der nordöstlich unterhalb der Zugspitze gelegenen Höllentalangerhütte der DAV-Sektion München kann nun endlich wieder eingekehrt und übernachtet werden. Foto: DAV

München · Auf der nordöstlich unterhalb der Zugspitze gelegenen Höllentalangerhütte der DAV-Sektion München kann nun endlich wieder eingekehrt und übernachtet werden.

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Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Die Alpenvereinsschutzhütte, die durch die spektakuläre Höllentalklamm von Hammersbach erreichbar und insbesondere für den berühmten Höllentalaufstieg zur Zugspitze von sehr großer Bedeutung ist, stand wegen unausweichlicher Bauarbeiten knapp zwei Jahre nicht zur Verfügung. Bereits am 16. August 2015 haben die langjährigen Pächter Silvia und Thomas Auer den Probebetrieb aufgenommen, und seit dem 23. August ist die Höllentalangerhütte nun offiziell wieder uneingeschränkt für alle Mitglieder und Gäste geöffnet.

Die Höllentalangerhütte (auch Höllentalhütte) wurde bereits 1894 als einfaches Blockhaus errichtet. Von 1925 bis 2013 hatte das Schutzhaus das gleiche Aussehen und war mit der Zeit stark sanierungsbedürftig geworden. Umfangreiche Untersuchungen der Bausubstanz ergaben daraufhin, dass eine Generalsanierung des alten Gebäudes nicht durchführbar gewesen wäre: Die durch diverse Um- und Anbauten erweiterte Höllentalangerhütte entsprach in wesentlichen Punkten nicht mehr den heutigen Anforderungen an Brandschutz, Arbeitsstättenrichtlinien oder den hygienischen Anforderungen aus dem Lebensmittelrecht. Aber auch im Bereich der Bausubstanz gab es erhebliche Mängel: Probleme bei der Statik, feuchte Wände und vieles mehr.

Nach 15-jähriger Planungsphase wurde die ursprüngliche Höllentalangerhütte schließlich im Herbst 2013 abgerissen und an gleicher Stelle Ende Mai 2014 mit den Arbeiten an einem Ersatzbau begonnen. Eine Summe von rund 5 Mio. Euro musste dafür aufgebracht werden.

Die auf den ersten Blick untypische Bauform des Neubaus – die spezielle Pultdach Form – ist dabei der am Standort durch Gutachten festgestellten latenten Lawinengefährdung geschuldet, stellt jedoch eine in den Alpen seit über hundert Jahren bewährte Bauform zum Schutz vor Lawinen dar. Entstanden ist damit eine weitgehend lawinenbeständige, funktional und ganz auf die Bedürfnisse der Bergsteiger zugeschnittene Hütte mit modernster Umwelttechnik, die dennoch dank ganz viel Einsatz von Holz und örtlicher Baustoffe urgemütlich, warm und einladend ist. Sie verfügt über 108 Schlafplätze, davon 66 Schlafplätze in Mehrbettzimmern, hinzu kommen funktionale Waschräume, Trocken- und Schuhräume sowie helle und deutlich größere Gasträume. Im März dieses Jahres wurde außerdem die Genehmigung für den Bau einer Wasserkraftanlage erteilt, die ab 2016 dafür sorgen wird, dass die Höllentalangerhütte ihren gesamten elektrischen Energiebedarf zu 100 Prozent aus diesem Kleinkraftwerk beziehen kann. Zusammen mit der erweiterten Kläranlage und einer verbesserten Trinkwasserversorgung bringt die Sektion München dafür noch einmal 1,1 Millionen Euro auf, um einen zeit- und umweltgerechten Hüttenbetrieb sicherstellen zu können.

Im Übrigen müssen Liebhaber der alten Hütte auf diese nicht gänzlich verzichten: Der Urbau – die sogenannte Urzelle – wird im Alpinen Museum auf der Praterinsel in München wieder aufgebaut und zukünftig auch dauerhaft ausgestellt. Ausführliche und detaillierte Informationen stehen auf der Homepage der Höllentalangerhütte unter www.hoellentalangerhuette.de zur Verfügung.

Artikel vom 27.08.2015
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