Wie man kleine Gipfelstürmer bei Bergtouren bei Laune halten kann

München · Wandern mit dem Nachwuchs

Es muss nicht immer ein Gipfel sein. Auch Bergbewohner wie Almkühe können  für Kinder interessant sein.	Foto: Stefan Dohl

Es muss nicht immer ein Gipfel sein. Auch Bergbewohner wie Almkühe können für Kinder interessant sein. Foto: Stefan Dohl

München · Es ist kein Geheimnis. Wer schon als Kind an das Bergwandern herangeführt wird und in jungen Jahren seine Liebe zu den Alpen entdeckt, behält diese Leidenschaft meist sein Leben lang bei.

Auf in die bayerischen Alpen
Wanderungen in den Münchner Hausbergen
Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Doch wie die Kinder am besten an die Berge heranführen? Die Erfolgsformel lautet, keine zu großen Höhenunterschiede und trotzdem schnelle Erfolgserlebnisse. Was zunächst einmal wie ein Widerspruch klingt, ist mit einer genauen Tourenplanung durchaus zu realisieren. Gleichwohl sollte die Route eng mit den physischen Voraussetzungen und damit natürlich auch an das Alter und dem Leistungsvermögen des Kindes angepasst sein. Grundsätzlich sollte man zwischen Kleinkindalter (ein bis drei Jahre), Vorschulalter (drei bis sechs Jahre), sowie frühes (sechs bis zehn Jahre) und spätes Schulkindalter (zehn bis 14 Jahre) differenzieren.

Bei den Planungen gilt es die Gehzeiten und Schwierigkeiten der Route besonders zu beachten. Als Faustformel gibt der Deutsche Alpenverein (DAV) an, bei Kindern die 1,5-Fache Zeit für eine Bergtour anzusetzen. Grundsätzlich sollte man Ideen und Wünsche der Kinder bei der Tourenwahl mit einfließen lassen. Das Ziel der Tour muss dabei keineswegs ein Gipfelkreuz sein. Auch grasende Almkühe, abwechslungsreiche Wege über Stock und Stein oder idyllische Bergseen machen die Kinder neugierig auf mehr. Außerdem bietet so manche bewirtschaftete Bergalm mit ihren leckeren Schmankerln eine verdiente »Belohnung« für die vorherigen Mühen. Eintönige Ausdauertouren, ewige Serpentinen und monotones hinterherlaufen hingegen sorgen schnell für Langeweile und Frustration bei den kleinen Bergfexen.

Während der Wanderung kann man die Kinder auch ruhig vorgehen zu lassen. So hat man die Kleinen ganz im Blick. Und die Kinder machen ihre eigenen Erfahrungen und Entdeckungen in der Bergwelt. Anders beim Abstieg. Besonders an kritischen Stellen wie bei Abhängen, steilerem Gelände mit größeren Felsblöcken und leichteren Kraxeleien sollte man die Kinder an die Hand nehmen, bei Bedarf durchgängig sichern und jederzeit Hilfestellungen geben.

Eine ausreichende Ausrüstung und Verpflegung der Kinder, sowie der Wärme- und Kälteschutz ist obligatorisch.

Beachtet man diese Regeln, werden die Ausflüge für die Kleinen zu einem unvergesslichen Erlebnis mit unzähligen Sinneseindrücken von der atemberaubenden Bergwelt. Haben die Kids einmal gefallen gefunden, können schon bald die nächsten Unternehmungen in unseren wundervollen alpinen Kosmos geplant werden. sd

Artikel vom 05.08.2015
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