Viel Kultur im Quartier

Künstler geben in Haidhausen Einblicke in ihr Schaffen ­­– Große Beteiligung

Die Gemeinschaftsausstellung fand das letzte Mal im Lothringer 13 statt. In diesem Jahr eröffnet diese Schau in der Jugendkirche.	Foto: VA

Die Gemeinschaftsausstellung fand das letzte Mal im Lothringer 13 statt. In diesem Jahr eröffnet diese Schau in der Jugendkirche. Foto: VA

Haidhausen · Bei der Veranstaltung »OBACHT – Kultur im Quartier« geben Haidhausener Künstler von Freitag bis Sonntag, 12. bis 14. Juni, jeweils von 14 bis 21 Uhr wieder Einblicke in ihr Schaffen.

Geboten sind in dem Areal zwischen dem Rosenheimer Platz und dem Maximilianeum bis zum Gelände an der Friedenstraße hinter dem Ostbahnhof unter anderem Malerei, Bildhauerei, Theater, Musikveranstaltungen, Lesungen und avantgardistische Aktionskunst, aber auch traditionelle Handwerkskunst und historische Ausstellungen.

Das Spektrum an Kreativität sei im Viertel unglaublich breit, schwärmt die Glasmalerin Eva Sperner. Seit 25 Jahren hat sie ihr Atelier in einem der romantischen Herbergshäuschen in der Preysingstraße und organisiert seit 2005 das Haidhausener Kunstprojekt »Kultur im Quartier«. Wie es rund um ihren Arbeitsplatz vor Jahrzehnten einmal ausgesehen hat, zeigt zum zehnjährigen Jubiläum der Haidhausener Kulturveranstaltung ab Freitag, 12. Juni, eine Ausstellung in der Preysingstraße 70 mit dem Titel »Idylle – damals und heute«. Idyllisch seien die Herbergshäuschen schon früher gewesen, sagt Sperner: »Aber es war eben ganz anders«. Anwesend sein werden bei der Vernissage um 17 Uhr auch Vertreter der Münchner Gesellschaft für Stadtentwicklung (MGS), die Vorträge halten und Fragen beantworten werden.

Besichtigen können die Besucher zudem zahlreiche Ateliers, unter anderem das des Schuhmachers Ryota Hayafuji, der ebenfalls in den Herbergshäuschen ansässig ist, sowie die dortigen Arbeitsstätten der Weberin Roswitha Steinmetzer. Ein Forum werde bei »Kultur im Quartier« aber auch für unübliche Kunst geschaffen, erklärt Sperner. So findet am Freitag ab 16 Uhr die Performance »Gehen im öffentlichen Raum« von Henny Beyer und den Mitgliedern des Freien Musikzentrums in der Ismaninger Straße statt, bei der die Besucher vom Wiener Platz aus rückwärts durch das Viertel marschieren. Von 14 bis 18 Uhr porträtiert am Freitag der Künstler Andreas Wiehl unter dem Motto »umgekehrter Verkauf« am Bordeauxplatz auf Höhe der Pariser Straße Passanten und schenkt ihnen nicht nur das Bild, sondern auch einen symbolischen Geldbetrag. Die Aktion habe 2013 bei den Besuchern oft »seltsame Berührung« ausgelöst, sagt Sperner.

Neben den Künstlern präsentieren sich auch Haidhausener Institutionen. Das Theateratelier, das Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten in der Seerieder Straße und der Metzstraße die Möglichkeit bietet, sich kreativ zu betätigen, veranstaltet am Samstag um 15 Uhr am Weißenburger Platz eine Performance mit dem Titel »SpiegelWiederSpiegel« mit Weißfiguren, Livemusik und lebenden Bildern. Im Café Glanz der Fraueninitiative »Siaf e.V.« in der Sedanstraße treten am Samstag von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr zwei Clowninnen auf. Geeignet sei die Vorstellung auch für Kinder, sagt Sperner. Ebenfalls für die kleinen Besucher ist ein Projekt in der Pariser Straße, bei dem am Samstag von 14 Uhr bis 17 Uhr und von 17 Uhr bis 20 Uhr Blumen aus gebrauchten Materialien und Tierbilder aus Stoff gestaltet werden.

Insgesamt werden sich 50 Künstler und Organisationen beteiligen. Um den Gästen Gelegenheit zu geben, im Vorfeld einen Überblick über das Angebot zu gewinnen, findet in der Jugendkirche in der Preysingstraße 93 ab Donnerstag, 11. Juni, eine Gemeinschaftsausstellung der Teilnehmer statt, die bis Freitag, 19. Juni, zu sehen ist.

Das gesamte Programm gibt es unter www.kultur-im-quartier.de Julia Stark

Artikel vom 09.06.2015
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