Alte Gemäuer saniert

Kirche am Alten St. Georgsplatz in Milbertshofen – Suche nach Sponsoren läuft

Anna Schneid vom »Förderverein Alte St. Georgskirche« hofft auf weitere Sponsoren, die die Instandsetzung unterstützen.	Foto: JS

Anna Schneid vom »Förderverein Alte St. Georgskirche« hofft auf weitere Sponsoren, die die Instandsetzung unterstützen. Foto: JS

Milbertshofen · Der »Förderverein Alte St. Georgskirche« ist in seinem Vorhaben, die historische Kirche am Alten St. Georgsplatz samt der dazugehörigen Grünfläche zu verschönern und instandzusetzen, einen entscheidenden Schritt vorangekommen.

Der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart (BA 11) hat für das Projekt kürzlich einen Zuschuss von 10.000 Euro bewilligt.

Die Alte St. Georgskirche gehört zu den Sehenswürdigkeiten im Münchner Norden. Allerdings ist das Kleinod im Herzen von Milbertshofen in keinem guten Zustand. Marode sei vor allem die Mauer rund um den Kirchplatz, sagt Anna Schneid vom Förderverein. »Das ist der größte Teil der Sanierungsmaßnahme.« Zudem müssten die Bäume beschnitten und der Rasen neu angelegt werden. Den ursprünglichen Grundriss der Kirche will der Förderverein aus mit Steinen befüllten Drahtkörben, sogenannten Gabionen, nachbilden. Das Projekt soll insgesamt 150.000 Euro kosten. Die Hälfte der Summe würde das Erzbischöfliche Ordinariat München übernehmen, sagt Schneid. Weitere Gelder könnten der Förderverein und die Kirchenstiftung St. Georg übernehmen, die Träger des Projekts ist. Mit immerhin 10.000 Euro beteiligen werde sich außerdem der BA an der Herstellung der Grünanlage, für deren Aufwertung 95.000 Euro benötigt werden. »Über alle Parteien hinweg hat sich das Gremium mit großer Mehrheit für den Zuschuss ausgesprochen. Das hat mich sehr berührt«, so Schneid.

Ziel der Maßnahme sei auch, die Aufenthaltsqualität des Ortes zu verbessern. Denkbar sei, die Tore zum Kirchplatz nach der Sanierung wieder zu öffnen. Seit rund drei Jahren sind diese nämlich zugesperrt. Grund dafür war, dass Jugendliche das Gotteshaus immer wieder verwüstet hatten. Sogar das Dach der alten Sakristei sei abgedeckt worden, klagt Schneid: »Danach hat es geregnet und es hat Monate gedauert, das Mauerwerk wieder zu entfeuchten.« Allerdings wolle man nach der Instandsetzung einen erneuten Versuch wagen, das Areal für die Bürger zugänglich zu machen. »Wenn der Platz schön gestaltet ist, hält das die Jugendlichen vielleicht von Vandalismus ab«, hofft Schneid.

Besichtigen können Kulturinteressierte die Kapelle übrigens schon jetzt. Mitglieder des Fördervereins öffnen das Gelände von März bis November jeden Sonntag von 11 Uhr bis 12.15 Uhr und halten dort kurze Vorträge zur Geschichte des Ortes.

Der Bau der Kirche wird auf 1507 datiert, Teile davon könnten sogar aus dem 14. Jahrhundert stammen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude fast vollständig zerstört, erhalten sind nur noch einige spätgotische Bögen.

Milbertshofen sei etwas ganz anderes als zum Beispiel Neuperlach«, erklärt Schneid: »Unser Stadtteil hat eine Jahrhunderte lange Geschichte.« Die Sanierung des kulturhistorischen Mittelpunkts von Milbertshofen am Alten St. Georgsplatz müsse nun möglichst bald umgesetzt werden, mahnt Schneid. Dies sei auch aus organisatorischen Gründen nötig. Die Zuschüsse des Erzbischöflichen Ordinariats würden nämlich nur bis zum Jahresende gewährt. Mit der Instandsetzung der Mauer werde man deshalb bereits in vier Wochen beginnen. Um die restlichen Gelder zu beschaffen, werde man außerdem noch im Juni Kontakt mit möglichen Sponsoren aufnehmen. »Uns fehlen noch rund 35.000 Euro.« Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann sich unter Tel. 089/35 25 45 melden. Julia Stark

Artikel vom 09.06.2015
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