Auf gehts nach Schönheide

Grafing · Sächsischer Eishockeyclub komplettiert die Oberliga Süd als zwölftes Team

Der EHC Klostersee bekommt es zukünftig in der Punkterunde der Oberliga Süd auch mit dem EHV Schönheide 09, bisher Ost-Oberligist, zu tun.	Foto: smg /  Nicky Alexander

Der EHC Klostersee bekommt es zukünftig in der Punkterunde der Oberliga Süd auch mit dem EHV Schönheide 09, bisher Ost-Oberligist, zu tun. Foto: smg / Nicky Alexander

Grafing · Von Sommertheater im höher- und hochklassigen deutschen Eishockey, das in den zurückliegenden Jahren fast regelmäßig aufgeführt wurde, kann diesmal (noch) keine Rede sein.

EHC Klostersee
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Die Ligaplanungen und –vorbereitungen schreiten im Hintergrund scheinbar in absolut geordneten Bahnen voran. Lässt man mal die kleinen Mätzchen wie den Aufstiegsverzicht der Lindau Islanders als Bayernliga-Primus sowie letztlich – aus welchen Gründen auch immer – auch den der Heilbronner Eisbären aus der Regionalliga Südwest außer Acht und sieht dazu über den freiwilligen Rückzug der Erding Gladiators aus der Oberliga Süd hinweg, geht es ja sogar schon äußerst vorbildlich zu.

All die genannten Entscheidungen der verantwortlichen Klubverantwortlichen und dazu der sportlich geschaffte Aufstieg der Wölfe Freiburg in die DEL2 haben dafür gesorgt, dass die Süd-Staffel im dritthöchsten Ligabereich in der Punkterunde 2015/16 mit nur elf Teilnehmer-Teams, also der Sollstärke minus Eis, an den Start gehen wird. Seit dem vergangenen Wochenende muss es eher heißen: hätten. Denn für viele überraschend wurden beim Deutschen Eishockeybund (DEB) die umfangreichen Umstrukturierungen der Oberligen West, Nord und Ost auch dazu genutzt, der Oberliga Süd sozusagen durch die Seitentür doch noch eine zwölfte Mannschaft zuzuteilen.

Neben dem EHC Klostersee aus Grafing und dazu dem Deggendorfer SC, Tölzer Löwen, EC Peiting, Selber Wölfen, Bayreuth Tigers, EV Regensburg, Weiden Blue Devils, EV Füssen, ERC Sonthofen 99 und Zweitliga-Absteiger Heilbronner Falken wird der EHV Schönheide 09 die vorgesehene Ligastärke garantieren. Der Traditionsverein aus dem sächsischen Erzgebirge war bislang in der Oberliga Ost beheimatet und soll, so der Plan von DEB-Ligenleiter Oliver Seeliger, künftig der Süd-Gruppe zugeschlagen werden. Das Hauptargument neben der Tatsache, dass nur elf Mannschaften keinen durchgängigen Rhythmus im Spielplan zugelassen und auch die 44 (gewollten) Hauptrunden-Spiele pro Team nicht garantiert hätten, war die geographische Nähe von Schönheide insbesondere zu Selb, aber auch zu Bayreuth und Weiden.

An den genannten Standorten ist man hocherfreut über die künftig zusätzlichen Derbys, aber auch andernorts ist die Stimmung überwiegend positiv und es überwiegt die Freude über ein damit komplettes Zwölfer-Feld. »Das ist schon wichtig und ich denke, ein neues Gesicht kann nie schaden. Natürlich liegt es für uns nicht gerade vor der Haustür, aber schließlich sind Ligaplanungen kein Wunschkonzert«, äußerte sich EHC-Präsident Alexander Stolberg.

Weite Reise von gut 370 Kilometern

Gut 370 Kilometer haben die Klosterseer künftig bei einer Auswärtsfahrt nach Schönheide vor sich, dennoch gewann auch Trainer Andzejs Mitkevics der Sache positive Aspekte ab: »Es ist etwas weiter als nach Selb, aber eben auch nicht so weit wie nach Freiburg. Ich finde gut, dass Schönheide mit dabei ist, hoffe aber, dass sie das Niveau der gefestigten und starken Oberliga Süd nicht unterschätzen und ein einigermaßen konkurrenzfähiges Team stellen werden.« smg

Nachtrag: In einer älteren Version haben wir vom Eishockeyverein aus dem »thüringischen« Schönheide geschrieben. Schönheide liegt jedoch eindeutig in Sachsen. Wir bedauern diese Verwechslung.

Artikel vom 10.06.2015
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