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Integration gelebt
Hohenbrunn · Schwimmkurs für Flüchtlingskinder angeboten
Mit großer Begeisterung hat eine Gruppe von Flüchtlingskindern am Schwimmkurs der Riemerlinger Haie teilgenommen. Foto: VA
Hohenbrunn · Bei der Integrationsdebatte über Flüchtlinge in Deutschland werden deren Kinder oft vergessen. Ehrenamtliche und Sportvereine sind aufgefordert, einen Beitrag zur Integration dieser Kinder zu leisten. Der Schwimmverein »Riemerlinger Haie« hat die Herausforderung angenommen und wurde mit großer Begeisterung der Kinder belohnt.
Dunkle Kinderaugen schauen sich erwartungsvoll um. Mehrere Erwachsene sind gekommen, um sie zu begrüßen und sich ein wenig mit ihnen zu unterhalten. Mangels Deutschkenntnissen der Kinder klappt dies nur mit einigen. Die zwölfjährige Rama aus Jordanien spricht arabisch und deutsch. So kann sie für Kinder aus Syrien und Afghanistan dolmetschen und die Erwachsenen beginnen mit ihrer Hilfe, die anderen Kinder kennen zu lernen. Die Erwachsenen – das sind Schwimmtrainerin Miriam mit drei Kolleginnen, Verantwortliche des Schwimmvereins »Riemerlinger Haie« sowie Heidi Maurer vom örtlichen Helferkreis Asyl. Die Kinder – das sind Flüchtlingskinder zwischen sechs und zwölf Jahren aus sieben verschiedenen Krisengebieten dieser Erde, die nach langer Flucht schließlich in Riemerling und dem angrenzenden Ottobrunn angekommen sind. Auf Einladung des Schwimmvereins dürfen sie einen Schwimmkurs besuchen. Nach zehn Kurseinheiten geht der Kurs zu Ende und es ist Zeit, dass die Kinder zeigen, was sie gelernt haben. Sie werden die Prüfung zum Schwimmabzeichen »Seepferdchen« ablegen. Hierfür müssen sie vom Beckenrand springen, einen Ring aus schultertiefem Wasser herauftauchen und 25 Meter schwimmen. Während die ersten beiden Übungen von allen spielend erledigt werden, erfordern die 25 Meter Schwimmen Durchhaltevermögen und Ausdauer. Für zwei Mädchen ist es noch nicht vorbei: Sie werden künftig in einer normalen Gruppe des Schwimmvereins mitschwimmen, nachdem sie das Haie-Abzeichen geschafft haben. Hierfür mussten sie 25 Meter Brust- und jeweils eine halbe Bahn Rücken- und Kraulschwimmen. Damit können sie sich in die Jugend vor Ort integrieren.
Heidi Maurer betont: »Wissen Sie, wir vom Helferkreis Asyl wissen wenig über die Fluchtgründe der Eltern und ob sie ein Recht haben, in Deutschland bleiben zu dürfen. Aber ich weiß, dass die Kinder, die in den Unterkünften leben, am allerwenigsten für ihre Situation können. Sie sind nicht verantwortlich für das, was in ihren Herkunftsländern geschieht und auch nicht für die politische Situation in Deutschland. Ich sehe es als meine christliche Pflicht, diese Kinder zu unterstützen, so gut es geht, damit sie eine gute Zukunft haben können.«
Artikel vom 26.05.2015Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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