»Ziel muss die Playoff-Teilnahme sein«

Grafing · Der Kurier Ebersberg im Gespräch mit Neuzugang Florian Engel

Kirchseeon · Mit Wochenbeginn ist der EHC Klostersee bereits wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen.

EHC Klostersee
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Die Eisfläche in Grafing ist natürlich abgetaut, die Übungseinheiten finden unter der Leitung von Trainer Andzejs Mitkevics mit Schwerpunkt Ausdauer, Kraft und Kondition in den nächsten Wochen und Monaten erst einmal auf dem Trockenen statt. Mit an Bord im Sommertraining der Rot-Weißen ist auch Stürmer Florian Engel, dessen Verpflichtung EHC-Klubchef Alexander Stolberg vor einer Woche bekanntgeben konnte. Der 25-jährige Lehramtsstudent (Mathematik und Sport), der im nächsten Jahr fertig sein und in den Beruf einsteigen will, stand dem Kurier Ebersberg nach seinem Wechsel von den Erding Gladiators zu den Klosterseern in den Räumen von EHC-Sponsor Autohaus Kirchseeon zu einem ersten Gespräch zur Verfügung.

Kurier Ebersberg: In den letzten vier Jahren waren Sie Gegner ihrer künftigen Mitspieler im rot-weißen Trikot. Wie geht man mit dieser Situation um?

Florian Engel: Das ist alles nicht so heiß, wie man als Außenstehender glaubt. Die Rivalität gibt´es und gab´es sowieso nur im Spiel. Off-Eis kennt man sich natürlich und ist auch so ein wenig untereinander befreundet. So groß ist die Eishockeyfamilie in Deutschland ja bekanntlich nicht. Insbesondere mit Valentin Scharpf, mit dem ich ein Jahr in Erding zusammen gespielt habe und der letztlich auch den Kontakt zu den Klubverantwortlichen hier hergestellt hat, habe ich mich weiter regelmäßig gehört.

Von vielen Spielern ist immer wieder zu hören, dass es – vornehm ausgedrückt – schöneres gibt als Auswärtsspiele in Grafing.

Florian Engel: Das kann ich nur bestätigen. Auch ich habe mit Erding und davor schon mit den Tölzer Löwen immer sehr ungern im Eisstadion hier gespielt. Was weniger am rustikalen Äußeren der Eisbahn im Vergleich zu den modernen Stadien oder Arenen lag, als an einem sehr unbequemen und unangenehmen Gegner. Als solcher sind die Grafinger bekannt und teilweise auch gefürchtet mit vielen Spielertypen, wie auch ich einer bin. Umso mehr freue ich mich darauf, jetzt nicht mehr gegen sondern eben für die Klosterseer zu spielen.

Sie haben bereits über 200 Oberliga-Einsätze auf dem Buckel und bringen beim EHC die Erfahrung von mehr als einem Dutzend Zweitliga-Partien mit ein. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Florian Engel: Mit der Mannschaft muss das Ziel die Playoff-Teilnahme sein. Eine Platzierung unter den besten Acht in der Oberliga Süd wurde in Grafing meines Wissens in den letzten Jahren immer erreicht und das wollen wir auch in diesem Jahr reißen. Persönlich ist klar, dass ich gerne so eine tolle Saison wie in der zurückliegenden Spielrunde haben würde, in der ich auch mal ein paar Tore geschossen habe.

Sie waren zuletzt vier Jahre in Erding. Was waren die Gründe für den Wechsel?

Florian Engel: Entscheidend war für mich der Rückzug der Gladiators nicht, aber er hat das Ganze sicher forciert. Im Vordergrund standen für mich in erster Linie meine familiäre Situation und die berufliche Zukunft so kurz vor dem Abschluss meines Studiums. Außerdem sind im Sport mit neuen Herausforderungen zumeist Veränderungen verbunden.

Noch ein Wort zu den Erding Gladiators, die sich nach einem Mehrheitsbeschluss des Gesamtvereins aus dem höherklassigen Eishockeybetrieb zurückziehen.

Florian Engel: Nach vier Jahren dort geht einem das als Spieler natürlich nahe. Zuletzt ging es dort absolut drunter und drüber. Natürlich: Wir hatten keine sonderlich gute Saison gespielt, aber gerade als es sportlich aufwärts ging, kamen die Gerüchte über den Rückzug des Teams und bald die Gewissheit. Schade ist das vor allem auch für den Nachwuchs dort, dem jetzt im eigenen Verein ein Ziel fehlt. smg

Artikel vom 06.05.2015
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