»Kein Verständnis für Menschenhass!«

München · Stadtrat stellt Aktionsfonds gegen Rechtsextremismus 100.000 Euro zur Verfügung

München · Das Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus und gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit wird im Münchner Rathaus groß geschrieben. Jetzt verstärkt die Stadt ihre Bemühungen noch: Zusätzlich 100.000 Euro werden künftig pro Jahr zur Verfügung stehen, das hat der Stadtrat am Mittwoch beschlossen.

Mit dem Geld soll bei der Fachstelle gegen Rechtsextremismus/AMIGRA ein neuer »Kampagnen-, Aktions- und Netzwerkfonds« eingerichtet werden. Das teilt die SPD-Fraktion im Rathaus mit. Der Fonds soll künftig auch der Förderung von Projekten dienen, die von Bürgern angestoßen worden sind. Außerdem sei vorgesehen, dass die verschiedenen Stellen und Netzwerke ihre Aktivitäten noch besser aufeinander abstimmen sollen und so eine gemeinsame Handlungsstrategie verfolgen. Ob diese Strategie bestmöglich greift, soll von externen Experten wissenschaftlich überprüft werden.

Christian Vorländer, Stadtrat und Fachsprecher gegen Rechtsextremismus der SPD- Fraktion, sagt dazu: »Es ist eine sehr wertvolle Neuerung, dass für Projekte und Aktionen, die von Bürgerinnen und Bürgern initiiert werden, künftig finanzielle Fördermittel zur Verfügung stehen. Wir müssen den Rechten alle gemeinsam zeigen, dass wir kein Verständnis für ihren Menschenhass haben, und dass ihr Gedankengut nicht salonfähig ist – auch wenn das in Zeiten von Pegida wieder einige zu glauben scheinen. Die SPD hat sich immer dafür eingesetzt, dass die Fachstelle und Netzwerke gegen Rechtsextremismus ausgebaut und unterstützt worden sind, und das werden wir auch in Zukunft tun.«

Cumali Naz, SPD-Stadtrat und Fachsprecher für Migration, ergänzt: »Jeder Dritte in Bayern teilt ausländerfeindliche Einstellungen, das hat eine alarmierende Studie jüngst ergeben. Das zeigt, wie viel noch zu tun ist. Wir müssen uns fragen: Wie bekommen wir den Alltagsrassismus aus den Köpfen dieser Menschen? Wie können wir sie von einer bunten, aufgeschlossenen, liberalen Gesellschaft überzeugen?« Es sei gut, dass die Stadt München künftig noch intensiver nach Antworten auf diese Fragen sucht. »Wir brauchen weiterhin breite Bündnisse, die sich für das gute Zusammenleben in unserer Stadtgesellschaft einsetzen. Vor uns liegt noch ein langer Weg.«

Artikel vom 23.04.2015
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