SPD-Vorstoß gegen die Parkspindel

Altstadt · Zufahrten zur »Max-Joseph-Garage« sollen über Maximilianstraße laufen

München ist zwar nicht Paris, aber was in der französischen Hauptstadt möglich ist, soll auch in der Maximilianstraße funktionieren: die dezenten, jeweils einspurigen Ein- und Ausfahrten der Parkgarage unter dem Max-Joseph-Platz.	Foto: SPD

München ist zwar nicht Paris, aber was in der französischen Hauptstadt möglich ist, soll auch in der Maximilianstraße funktionieren: die dezenten, jeweils einspurigen Ein- und Ausfahrten der Parkgarage unter dem Max-Joseph-Platz. Foto: SPD

München/Altstadt · Der Max-Joseph-Platz ist die Visitenkarte der Stadt München – oder vielmehr könnte er es sein. Die imposanten Fassaden des Nationaltheaters und der Residenz, der Blick zum Odeonsplatz und zum Rathaus, auch die Frauentürme sind nicht weit weg.

Und doch wurde dereinst entschieden den Platz unter dem Denkmal Königs Max I. Joseph dem Autoverkehr zu opfern. Damals kein Opfer, heute würde man diese Entscheidung nur zu gerne revidieren, um dem Platz in der Innenstadt mehr Aufenthaltsqualität zu verleihen.

Die SPD-Fraktion im Münchner Stadtrat hat jetzt einen Vorschlag erarbeitet, wie man den Autoverkehr von dem repräsentativen Platz wegführen kann, ohne die unter dem Platz liegende Tiefgarage aufzugeben. Der von Fraktionschef Alexander Reissl unterzeichnete Antrag fordert die Stadtverwaltung auf zu prüfen, ob die Zu- und Abfahrten zur Tiefgarage an die Maximilianstraße verlegt werden können. So wäre der Platz vor der Oper autofrei. Was für eine solche Verlegung spricht, ist die Ausdehnung des unterirdischen Bauwerks – es erstreckt sich schon heute bis unter die Maximilianstraße.

Alexander Reissl hat bereits eine konkrete Vorstellung davon, wie die neuen Zu- und Abfahrten aussehen könnten: »Natürlich müssen sie sich in Bezug auf Größe und Stil ins Ensemble der Maximilianstraße einfügen. Die Einfahrtshöhe sollte deshalb nicht mehr als zwei Meter betragen, die Brüstungen schlank und zurückhaltend gestaltet sein. Ich kenne Beispiele aus anderen europäischen Städten, etwa aus Paris, bei denen das ansprechend gelungen ist. Wenn eine dezente Lösung gefunden wird, stören die Zu- und Abfahrten das Stadtbild in repräsentativen Straßen kaum. Und für den Max-Joseph-Platz wäre es ein echter Befreiungsschlag, wenn die riesige Parkspindel wegkäme. So wäre endlich eine Neugestaltung des Platzes möglich, die der umliegenden Kulisse angemessen ist.« Die Stadtverwaltung soll nach dem Willen der SPD-Fraktion nun ermitteln, mit welchem Aufwand eine Verlagerung der Rampen in die Maximilianstraße verbunden ist. Dazu soll sie sich auch mit dem Privatunternehmen abstimmen, das die Garage betreibt.

2.500 Unterschriften bei Online-Petition

Mit ihrem Vorstoß will die SPD die Lösung eines Problems voranbringen, das auch von vielen Münchnern als solches empfunden wird. »Im Grunde sind sich in der Stadtpolitik deshalb alle einig, dass etwas geschehen muss«, lässt die Fraktion mitteilen. Im Internet hätten bereits mehr als 2.500 Menschen eine Petition unterschrieben, mit der eine Neugestaltung des Platzes gefordert wird. Bevor es jedoch keine Lösung für die Parkgarage gibt, kann keine Umgestaltungsplanung über den Status eines Luftschlosses hinausgehen.

Artikel vom 23.04.2015
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