Lesung gegen das Vergessen

Gedenken an die NS-Bücherverbrennung von 1933

Unliebsame Gedanken konnten die Nazis nicht vernichten – daran erinnert die Lesung.	Foto: Veranstalter

Unliebsame Gedanken konnten die Nazis nicht vernichten – daran erinnert die Lesung. Foto: Veranstalter

München/Altstadt · Lesen bildet und hilft gegen das Vergessen. Letzteres ist das Ziel der Veranstaltung »Bücher aus dem Feuer – Lesung gegen das Vergessen« am Sonntag, 10. Mai, auf dem Odeonsplatz. Zwischen 12 und 14 Uhr lesen bekannte Persönlichkeiten aus Werken, die im Dritten Reich massenhaft verbrannt wurden.

Zum 82. Jahrestag der NS-Bücherverbrennung durch Professoren und Studenten am 10. Mai 1933 werden wieder in ganz Deutschland Texte aus den damals verbrannten Büchern vorgelesen. Unterstützt wird die Lesung vom Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann, dem Paul Klinger Künstlersozialwerk und dem Kulturreferat der Stadt München.

Initiator der Lesung am Odeonsplatz ist Gerhard Schmitt-Thiel. Der frühere Fernsehmoderator liest auch selbst aus den Büchern. Ebenfalls zu einst verfemten Werken greifen der Münchner Kulturreferent Hans-Georg Küppers, der Kabarettist Claus von Wagner, der frühere Staatsminister Wolfgang Heubisch, die Autorin und Performance Poetin Franziska Ruprecht, die Schauspieler Miroslav Nemec und Jan Koester, der ehemalige Oberbürgermeister Christian Ude, die frühere Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Studentinnen und Studenten der LMU und noch eine Menge anderer.

Mit der nicht nur symbolischen Bücherverbrennung wollten die Nationalsozialisten Gedankengut vernichten, mit dem sich ihre Ideologie nicht vereinbaren ließ. Ironie der Geschichte: Die Werke, die einst in propagandistischer Absicht ins Feuer geworfen wurden, haben das nationalsozialistische Unrechtsregime längst überlebt, sodass die Bücherlesungen stattfinden können.

Artikel vom 24.04.2015
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