Nachruf für Dr. Albert Probst

Stadt Garching bedankt sich bei ihrem Bürger

Die Stadt Garching bedankt sich für den jahrelange Einsatz ihres Bürgers, Dr. Albert Probst. 	Foto: privat

Die Stadt Garching bedankt sich für den jahrelange Einsatz ihres Bürgers, Dr. Albert Probst. Foto: privat

Garching · Dr. Albert Probst, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., Träger des Bayrischen Verdienstordens und des Großen Verdienstordens mit Stern der Bundesrepublik Deutschland, geboren am 29. Dezember 1931 in Garching, ist am 24. März 2015 in München gestorben.

Er hatte ein glückliches und erfülltes Leben und er teilte dieses Glück mit seiner Familie, seiner Frau und seinen vier Kindern, Schwiegerkindern und dreizehn Enkelkindern. Er stand in diesem Frühjahr kurz vor der Feier der Goldenen Hochzeit mit seiner Frau.

Auch in seiner fast lebenslangen politischen Tätigkeit, wenn er nicht in Garching war, war ihm bewusst, was wirklich wichtig ist: Er war tief verwurzelt in seiner Familie und seinem christlichen Glauben. Seine Heimatliebe war ebenso stark wie seine große Weltoffenheit, Weltkenntnis und Toleranz. Er war vielseitig begabt, ausgestattet mit einem musikalisch-sängerischen Talent, ein lebensfroher Mensch.

Albert Probst war nicht nur Zeuge der Entwicklung seiner Heimat vom reinen Bauernland bis hin zur erfolgreichsten Region in Deutschland – er konnte diesen Wandel selbst mitgestalten: als Mitglied des Münchner Kreistages von 1960 bis 1973, als Mitglied des Garchinger Gemeinderates von 1966 bis 1990, als Bildungs- und Forschungspolitiker im Deutschen Bundestag, dem er für die Wahlkreise München-Land bzw. Freising-Erding-Pfaffenhofen von 1969 bis 1998 angehörte (von 1972 bis 1976 als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft und von 1976 bis 1982 als Vorsitzender des Ausschusses für Forschung und Technologie), als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Forschung und Technologie von 1982 bis 1991, als Vertreter Deutschlands in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und in der Versammlung der Westeuropäischen Union von 1991 bis 1999.

Zeitlebens Heimat war ihm Garching, in dem er mit seinen Geschwistern in einer alteingesessenen Bauernfamilie aufwuchs. Trotz seiner bäuerlichen Herkunft war ihm, dank der Unterstützung der Familie, das Abitur 1951 am Maximiliansgymnasium in München möglich, sowie, nach einer Landwirtschaftslehre, ein Studium der Agrarwissenschaften an der Technischen Universität München in Weihenstephan, das er als Diplom-Agraringenieur und mit dem Staatsexamen für den höheren landwirtschaftlichen Staatsdienst abschloss. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Milchwissenschaftlichen Institut an der TU München wurde er 1961 promoviert.

Nach zwei Jahren als Spezialberater für die Landwirtschaft in Oberfranken war er ab 1963 und bis zum Einzug in den Deutschen Bundestag wieder wissenschaftlich an der TU München, im Bereich der Populationsgenetik, tätig. Die Stadt Garching verliert mit ihm einen aufrechten und pflichtbewussten Bürger, der sich bis zuletzt für das Gemeinwohl Garchings eingesetzt hat. Wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten.

Seiner Ehefrau und den Angehörigen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.

Artikel vom 07.04.2015
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