Investition in die Zukunft

Holzkirchner Schulcampus wurde feierlich eingeweiht

Bei strahlend schönem Wetter fand am vergangenen Freitag die feierliche Einweihung des neuen Schulcampus statt. Seinen Segen dazu gab unter anderem Pfarrer Gottfried Doll. 	Fotos. hw

Bei strahlend schönem Wetter fand am vergangenen Freitag die feierliche Einweihung des neuen Schulcampus statt. Seinen Segen dazu gab unter anderem Pfarrer Gottfried Doll. Fotos. hw

Holzkirchen · Was lange währt, wird endlich gut! Oder, wie der Leiter der Fachhochschule in Holzkirchen, Josef Schlemmer, im Jugend-Jargon meinte: »Yolo - Gönn dir! Gönn dir diesen Tag!«

Ein echter Freudentag war das für Holzkirchen, dauert doch der Kampf um ein Gymnasium nun schon seit mehr als drei Jahrzehnten. Fertiggestellt wurde der Campus, der nicht nur das Gymnasium und eine Dreifachturnhalle beherbergt, sondern auch die Fachhochschule, bereits im September letzten Jahres. Nach nur 1,5 Jahren Bauzeit unter der Betreuung der SKE Facility Management GmbH stand das Gebäude-Ensemble, das nach Worten von Landrat Wolfgang Rzehak »seinesgleichen sucht.« Die Entscheidung, die weiterführenden Schulen in einem ÖPP-Verfahren (Öffentlich-Private Partnerschaft, Anm. d. Red.) zu bauen, habe sich als goldrichtig erwiesen, betonte der Landrat. »Schule soll nicht nur Wissen vermitteln und den Charakter stärken, Schule soll auch Spaß machen«, betonte der Landrat. Dieser Campus biete die Möglichkeit, all diese Anforderungen zu meistern.

Bürgermeister Olaf von Löwis erinnert daran, wie kurz vor Weihnachten 2009 die Gemeinde Holzkirchen vom Beschluss des Kreistages erfuhr, dass man das dringend nötige Gymnasium im Landkreis Miesbach, in Holzkirchen bauen wolle. »Das war für die Gemeinde ein echtes Weihnachtsgeschenk«, betont der Holzkirchner Rathauschef. Der gemeinsame Campus schaffe Synergien für beide Schularten, war sich das Gemeindeoberhaupt sicher. Der Landkreis habe hier viel Geld in die Hand genommen, und damit nicht nur in die Bildung seiner Kinder, sondern auch in den Wirtschaftsstandort investiert und ihn damit auch nachhaltig gestärkt.

Lob gab es auch von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle: »Die Entscheidung des Kreistages zum Neubau des Gymnasiums und der FOS hat sich als goldrichtig erwiesen.« Das Ziel dieser beiden Einrichtungen, nämlich die Studierfähigkeit der Schüler herzustellen, sei hier auf wunderbare Weise erfüllt worden. Ein besonderer Tag sei diese Einweihung auch für ihn, in anderen Teilen Bayerns müsse man sehen, dass man die Schließung von Schulen wegen fehlender Kinderzahlen verhindern könne. »Wohnortnahe Bildung ist ein Stück Bildungsgerechtigkeit«, urteilte Dr. Ludwig Spaenle und weiter: »Das Neben- und Miteinander dieser beiden erfolgreichen und attraktiven Schularten auf dem gemeinsamen Schulcampus hier in Holzkirchen ist ein lebendiges Zeugnis für zwei Grundprinzipien der bayerischen Schulstruktur: zum einen für die Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung, zum anderen für das Vorhandensein von profilierten Schularten, die den unterschiedlichen Begabungsschwerpunkten der Kinder und Jugendlichen Rechnung tragen.«

Seit dem ersten Spatenstich Anfang 2013 hat sich in Holzkirchen viel getan: Innerhalb von gut eineinhalb Jahren ist ein Schulcampus entstanden, der auf 28.000 Quadratmetern Platz für 31 Klassen des Gymnasiums und 18 Klassen der Fachoberschule bietet. Zum Schuljahr 2014/15 wurde in den neuen Gebäuden der Unterrichtsbetrieb aufgenommen: Das naturwissenschaftlich-technologische sowie wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Gymnasium Holzkirchen startete mit den Jahrgangsstufen 5 (5-zügig) bis 7 und insgesamt etwa 320 Schülerinnen und Schülern. Vorläuferklassen waren an den Gymnasien Miesbach und Tegernsee eingerichtet gewesen.

Die Fachoberschule, die derzeit rund 610 junge Menschen besuchen, bietet die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Verwaltung, Sozialwesen sowie Technik an. Zum kommenden Schuljahr wird sie am Schulversuch Vorklasse FOS teilnehmen: In einer Klasse werden dann vor allem Absolventen von Mittel- und Wirtschaftsschulen auf den Besuch der Fachoberschule vorbereitet werden.

Als »sinnvolle Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft« bezeichnete Minister Spaenle die rund 39 Millionen Euro, die vom Landkreis Miesbach und dem Freistaat Bayern für den neuen Schulcampus Holzkirchen aufgewendet worden sind.

Auch SKE-Geschäftsführer Johannes Huismann gratulierte zum guten Start und hatte für beide Schulen zur Einweihung je einen Scheck über 1.000 Euro im Gepäck. Es freue ihn nach der erfolgreichen Bauphase nun auch erleben zu können, wie die Schulen mit Leben gefüllt werden. Auch die beiden Elternvertreter und die Schülersprecher beider Schulen lobten den neuen Campus und seine Möglichkeiten, bevor die Geistlichkeit, vertreten durch Pfarrer Gottfried Doll und Pfarrer Peer Mickeluhn die neue Stätte für Bildung und Erziehung segnete.

Ein buntes Musik-Programm rundete die Einweihungsfeierlichkeiten ab. hw/cv

Artikel vom 24.03.2015
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