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Münchner Samstagsblatt-Redakteur Carsten Clever-Rott über Abgrenzung
München · Nein. Ein kurzes Wort, schnell gesagt, kann uns schützen. Es kann aber ebenso Hoffnungen und Chancen zerstören. Mit einem Nein grenzen wir uns ab, lassen nicht zu, dass wir uns mit etwas auseinandersetzen müssen, das uns unangenehm ist oder das uns vielleicht gefährlich vorkommt.
Abgrenzung bedeutet in ihrer extremen Form Isolation. Man kann sich selbst
isolieren – das muss jedem selbst überlassen sein. Man kann als Gruppe Einzelne
isolieren. Das ist ungerecht und dem Menschenverstand unwürdig. Trotzdem
passiert das tagtäglich und überall, auch in München. Wer nachdenkt, kann
seine in den meisten Fällen unbegründete Angst überwinden. Die Initiative
der SWM, die jungen Menschen eine Perspektive geben, nachdem diese ihre
Heimat aus Angst vor Gewalt und Tod verlassen mussten, ist nur ein Beispiel,
wie man den gesunden Menschenverstand in seinem eigentlichen Sinne benutzt.
Wir, jeder Einzelne, sind zu intelligent um auszugrenzen. Einbeziehen
nimmt Ängste auf beiden Seiten. Im Übrigen auch vor einer Gefährdung des
»Abendlandes«.
So seh ich das.
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