Gegen den Plastiktütenstrom

Die Transition Initiative Grafing wartet auf Mitstreiter

Grafing · Alleine in Deutschland werden jährlich über 6 Milliarden Plastiktüten verbraucht. Damit könnte man die Erde 4,6 Mal eintüten. Die Herstellung verbraucht wertvolle Ressourcen und das bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von nur 20 Minuten.

Auch die Entsorgung ist nicht unproblematisch. Viele Tüten gelangen in die Umwelt, und da Plastiktüten erst nach 100 bis 500 Jahren zerfallen, letztlich über die Kreisläufe der Natur auch in unsere Körper. Biokunststoffe sind nicht unbedingt besser, weil auch sie nicht auf privaten Komposthaufen verrotten. Zwar sollen in der EU Maßnahmen ergriffen werden, die Plastiktütenschwemme einzudämmen; konkrete Vorgaben gibt es in Deutschland jedoch noch nicht.

Die Transition Initiative Grafing möchte schon jetzt mit allen vor Ort lösungsorientiert und kostenfrei dazu beitragen, dass der Plastiktütenverbrauch in dem uns möglichen Rahmen reduziert wird. Eine bekannte Alternative zu Tüten sind Stoffbeutel. Doch auch diese müssen unter Verwendung von Ressourcen erst hergestellt werden und sind erst dann rentabel, wenn sie 25 bis 130 Mal (je nach Studie) verwendet werden. Selbst nur einmalig verwendete Papiertüten sind unter Umweltaspekten keine wirkliche Alternative. Deswegen wurde die kostenlose, ressourcenschonende Lösung ins Leben gerufen.

Die Grafinger Stoffbeutelaktion

Das funktioniert so: Fast jeder Haushalt hat mehr Stoffbeutel zu Hause, als er benötigt und jedem kann es passieren, dass er im Rahmen von Spontankäufen keine Tasche dabei hat. Es wird ein regionales Netz an Stoffbeutelschenkstellen geben, an denen nicht mehr benötigte, saubere Stoffbeutel abgegeben werden und man sich welche nehmen kann, wenn man sie braucht.

Schön ist, wenn sich möglichst viele an der Aktion beteiligen. Sie können sich bereit erklären, dass bei Ihnen als Geschäftsinhaber Stoffbeutel abgegeben und mitgenommen werden können oder Sie schaffen zu Hause Platz und geben Stoffbeutel ab. Die Aktion steckt noch in den Kinderschuhen. In Ebersberg gibt es bisher Stoffbeutel-Sammel- und Schenkstellen in der Drachenstube, in der Bücherei und bei Schuh Kipfelsberger. In Grafing sind Vorreiter das Rathaus, die Bücherstube Slawik, Mode- und Wäsche Kindl, Orange Keramik Beate Eckert, Nähparadies Monika Poppe, Stoffe CHIC Margit Mitterer und Vergiß mein nicht Carolin Pranskat. Stoffbeutel können auch bei allen Veranstaltungen der Transition Initiative Grafing abgegeben werden. Diese werden dann auf neu hinzukommende Stellen verteilt.

Patin der Aktion ist in Ebersberg Bettina Friedrichs und in Grafing Sabine Kirchner. Beide erreichen man für etwaige Fragen und Anregungen unter www.transitiongrafing.de im Internet über das Kontaktformular.

Artikel vom 10.03.2015
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