Ein Traum in blau

Giesing/Harlaching · Gute Noten für Uniform aus Österreich – Testphase läuft

Polizeihauptmeister Wolfgang Haslbeck in der neuen Uniform und Polizeidirektor Michael Dibrowski in bewährter Kleidung. Foto: hw

Giesing/Harlaching · Normalerweise ist die Dienstkleidung kein Thema unter den rund 90 Polizeibeamten der Polizei-Inspektion 23 Giesing / Harlaching.

Außer Kontaktbeamter und Polizeihauptmeister Wolfgang Haslbeck ist im Dienst, da gibt es nicht nur viele Fragen, sondern durchaus mal die Bitte, probeweise in seine Jacke schlüpfen zu dürfen. Grund dafür ist die Tatsache, dass in diesem Jahr und noch bis Ende März 2015 ein Trageversuch stattfindet, bei dem bayernweit 500 Polizisten teilnehmen, die wahlweise Uniformen ihrer österreichischen und / oder baden-württembergischen Kollegen tragen. Wolfgang Haslbeck ist einer von ihnen. Anfang des Jahres wurden 500 Polizeibeamte verschiedenster Ränge vom Staatsinnenministerium eingeladen, sich gemeinsam Gedanken über eine neue Uniform für die rund 40.000 Polizisten in ganz Bayern zu machen.

Die aus den 70 erJahren stammende Uniform sei in die Jahre gekommen, sowohl was die Schnitte betraf, als auch in der Zusammensetzung der Materialien. Statt das Rad neu zu erfinden, wurde in den benachbarten Bundesländern und im Ausland geschaut, was dort getragen wird und sich bewährt hat. Nach einer Sichtung aller ausgestellten Modelle gab es ein überwältigendes Votum von 78 Prozent für das Uniform-Modell aus Österreich, 12 Prozent stimmten für die Uniform aus Badem-Württemberg, der Rest verteilte sich auf die übrigen Modelle. So wurden für den Trageversuch Kleidungsstücke sowohl aus Österreich als auch aus Baden-Württemberg ausgewählt. Auffälligstes Merkmal der neuen Uniformen im Vergleich zu Bayerns Polizeibekleidung ist neben Schnitt und Material vor allem die Farbe: Beide sind in dunkelblau gehalten.

Seit August nun testet Wolfgang Haslbeck die beiden Uniformen und ist hellauf begeistert: »Die Materialien sind viel angenehmer und tragefreundlicher. So ist die Outdoor-Jacke beispielsweise leichter, dabei aber atmungsaktiv, wärmer und komfortabler«, berichtet der Giesinger Polizist. Darüber hinaus ist auch das Design moderner und kommt auch bei den Bürgern gut an, weiß der Kontaktbeamte zu berichten. »Ich werde viel von den Bürgern darauf angesprochen, da das Blau natürlich sehr auffällig ist. In Bayern kennt man die Polizei in beige und oliv«, weiß Wolfgang Haslbeck zu berichten. Auch Polizeidirektor und Dienststellenleiter der PI 23, Michael Dibrowski, ist sehr angetan von den beiden Uniform-Modellen: »Viele Details sind besser durchdacht, die Materialien angenehmer und auch die Erscheinungsform einfach moderner.« Vor allem die Kolleginnen freuen sich auf die neue Uniform, da es bei dem derzeitigen Modell eigentlich keine echten Damenschnitte gibt. Während der Testphase geben die Probanden immer wieder ihre Meinung zu den Uniformen ab und regen auch kleine Veränderungen an.

Am Ende wird nämlich nicht einfach eine der beiden Uniformen übernommen, sondern aus den Vorgaben eine eigene Linie kreiert. Sorgen, dass die bayerischen Polizisten am Ende in blau nicht mehr erkannt werden könnten, hat Polizeidirektor Michael Dibrowski nicht. »Auf allen Kleidungsstücken ist gut ersichtlich markiert, dass es sich hier um einen Polizisten handelt«. Außerdem, so Dibrowski weiter, ist bislang weder endgültig über das Modell noch über die Farbe abgestimmt worden. Möglicherweise werden die neuen Uniformen in den bekannten Farbkombinationen hergestellt. Darüber wird noch zu entscheiden sein. Fest steht, dass Ende 2016 die neuen Uniformen an die bayerischen Beamten ausgegeben werden sollen. Bis März darf sich Wolfang Haslbeck noch als Testimonial betätigen, dann muss auch er zurück zur alten Uniform. »Das wird mir sicherlich nicht leichtfallen«, bekennt er lächelnd. Heike Woschée

Artikel vom 16.12.2014
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