Betreuung gesichert

Gemeinde Grünwald zahlt Arbeitsmarktzulage

Damit in den neuen Kitas auch genügend Personal zur Verfügung steht, wird die Gemeinde Grünwald eine Zulage bezahlen. Auf dem Bild: Pater Anton Lötscher, Pfarrer Christian Stalter, Kita-Leiterin Carolin Seibert und Bürgermeister Jan Neusiedl. F: hol

Damit in den neuen Kitas auch genügend Personal zur Verfügung steht, wird die Gemeinde Grünwald eine Zulage bezahlen. Auf dem Bild: Pater Anton Lötscher, Pfarrer Christian Stalter, Kita-Leiterin Carolin Seibert und Bürgermeister Jan Neusiedl. F: hol

Grünwald · Müssen sich Eltern in München und zahlreichen Gemeinden im Landkreis Sorgen machen, ob sie einen geeigneten Betreuungsplatz für das Kind in Krippe, Kindergarten oder Hort bekommen, kann die Gemeinde Grünwald den Bedarf zu 100 Prozent abdecken.

Allein in diesem Jahr wurde eine Kita an der Leerbichlallee für zwei Kindergarten- und drei Krippengruppen eröffnet, ebenso wie der neue Hort mit zwei Gruppen im Gymnasium, der noch nicht vollständig von Schülern belegt ist und daher freie Räumlichkeiten hat. Im letzten Jahr konnte eine Krippe und ein Hort im Freizeitpark eingeweiht werden sowie die Großtagespflege »Isarnest«, wo Tagesmütter zwölf Kinder betreuen. Und 2015 starten die Bauarbeiten für einen weiteren Kindergarten in Wörnbrunn.

Kindergarten in München

Damit aber auch weiterhin genügend qualifizierte Erzieher für die Einrichtungen gefunden werden können, stimmte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einer Arbeitsmarktzulage für Erzieher und Kinderpflegerinnen, die vom Bayerischen Gemeindetag und dem Landkreis München empfohlen wird, zu. So werden Erzieherinnen ab 2015 eine Zulage in Höhe von 150 Euro erhalten, Kinderpflegerinnen 100 Euro. Nicht nur die gemeindlichen Betreuungseinrichtungen, sondern auch die freien Träger erhalten diesen Zuschuss, der die hohen Lebenshaltungskosten von München und dem Landkreis für Erzieherinnen abmildern soll.

Hubertus Lindner (PBG) fragte nach, warum Grünwald nicht 200 Euro gewährt, wie die Stadt München. Dazu meinte Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU), dass die Landeshauptstadt dafür den Kinderpflegerinnen keinerlei Zulage bietet. »Zudem haben wir in unseren Einrichtungen sehr gute Bedingungen und zahlen sowieso eine Stufe höher als in anderen Gemeinden«, sagte er. Zwar gewähren auch andere Gemeinden im Landkreis die Arbeitsmarktzulage, jedoch wirkt sich diese auf die Gebühren der Kindertagesstätten aus, so dass letztlich die Eltern einen Teil tragen. Grünwald dagegen wird die Gebühren nicht erhöhen. Ebenfalls für viele Bürger eine Erleichterung ist es, dass die Gemeinde auch weiterhin das Linientaxi in Eigenregie betreiben wird. Es gab die Überlegung, das Taxi ins MVV-Netz zu integrieren, jedoch würde damit das Recht Grünwalds beschnitten, den Fahrplan mitzugestalten. Eine neue Idee kam außerdem von der FDP-Fraktion, die einen Start-up-Campus für junge Geschäftsleute ins Leben rufen will.

Dieser sollte nach Vorstellungen der FDP in der Nähe des Bavariafilmgeländes liegen, um auf dem Gebiet von Internet, Film und Games-Industrie frisch gegründete Firmen zu unterstützen. Michael Ritz (FDP) erklärte, dass es zwar derzeit ein Gründerzentrum dort gibt, dieses jedoch hoffnungslos überfüllt sei. Nach Meinung von Matthias Schröder (FDP) und Ritz könnte ein Campus eine einmalige Chance bieten, Investoren anzulocken und zukünftige Gewerbesteuern zu generieren. Zudem böte der Freistaat mit Geldern aus dem Wachstumsfonds Unterstützung, die man anfragen könnte. Thomas Bühler (CSU) hielt es zwar grundsätzlich für positiv, junge Unternehmer zu fördern, betonte aber, dass dies »keine kommunale Aufgabe« sei. »Die jungen Leute gehen lieber nach Berlin, wo es eine Szene gibt«, meinte er. Und die bietet Grünwald nicht. Bürgermeister Jan Neusiedl fragte: »Und wo soll das Grundstück sein? Wollen Sie den Grünwalder Forst abholzen?« Aber auch Barbara Portenlänger-Braunisch (CSU) fand die Idee faszinierend.

Und so entwickelte sich ein Denkanstoß, den die CSU-Mehrheit nicht blockierte. Jedoch war man sich quer durch alle Fraktionen einig, dass der FDP-Antrag nicht detailliert genug formuliert sei, um beispielsweise daraus einen Förderantrag beim Freistaat einreichen zu können. Letztlich wurde die FDP gebeten, den Antrag zu überarbeiten, damit der Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt mit mehr Informationen darüber entscheiden kann. hol

Artikel vom 02.12.2014
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