Große Sorgen der Kleinen

Ludwigsvorstadt · Kinder- und Jugend-Einwohnerversammlung des BA 2

Kinder- und Jugend-Einwohnerversammlung des Bezirksausschusses 2.	Foto: BA

Kinder- und Jugend-Einwohnerversammlung des Bezirksausschusses 2. Foto: BA

Ludwigsvorstadt · »Einen Zebrastreifen über die Thalkirchnerstr, damit man zum Spielplatz am Friedhof kommt ohne überfahren zu werden«, wollen nicht nur Sophie und Maria.

Alle der fast 20 Kinder, die zur Einwohnerversammlung für Kinder und Jugendliche des Bezirksausschusses 2 ins Tröpferlbad gekommen waren, hoben die roten Karten für die Zustimmung zu diesem Antrag.

Doch auch die Situation in ihrer Schule beschäftigt die Kinder. Jonas, Alma und Mia zum Beispiel haben Angst, dass sie im Sommer nicht mehr zum Sportunterricht raus können. Sie befürchten, es bleibt zu wenig Platz, wenn im nächsten Schuljahr die Pavillons im Hof der Tumblingerschule aufgestellt werden. Spielgeräte wurden schon abgebaut. Einstimmige Zustimmung bekamen sie so zum Antrag, dass sie »wieder woanders im Hof aufgestellt werden«.

Bereits zum siebten Mal hatte der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2) zur Kinder- und Jugendversammlung eingeladen. »Der 20. November, der Tag der Kinderrechte, ist ein gutes Datum, um auch den Jüngeren in unserer Gesellschaft ein offizielles Forum zu geben, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern«, so Beate Bidjanbeg, Kinderbeauftragte des BA 2. Sie fügt hinzu: »Kinder und Jugendliche können und sollen aktiv ihr Viertel mitgestalten, das ist uns allen im BA sehr wichtig.« Neben weiteren BA-Mitgliedern war auch der BA-Vorsitzende Alexander Miklosy und Jana Frädrich, die Kinderbeauftragte der Stadt München gekommen und hatten ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Wünsche angeboten.

Die Sorgen der Kinder sind vielfältig: Ein Kind setzte sich für ein Geburtshaus ein, damit ihre Mama wieder arbeiten kann. Auch die Unachtsamkeit von Erwachsenen, die rote Ampeln einfach ignorieren, irritierte die Kinder.

Alle angenommenen Anträge werden nun vom BA behandelt und gehen dann an die entsprechenden Referate der Stadt. »Rückblickend haben wir schon einiges erreicht: ein neuer Belag für einen Bolzplatz, ein sicherer Übergang an der Sankt-Pauls-Straße und ein anderer Bus-Takt konnte so in den vergangenenJahren bereits auf den Weg gebracht werden«, berichtet der BA-Vorsitzende und fügt hinzu: »Manches allerdings dauert seine Zeit.« Häufig braucht man einen langen Atem. Und manche Situationen sind einfach kompliziert, wie gerade die in der Tumblingerschule. Die Berufsfachschule für Kinderpflege wartet auf den Neubau an der Ruppertstraße, derweilen platzt die Grundschule wegen der steigenden Schülerzahlen gerade aus allen Nähten. »Mehr Platz«, wie es Pauline und Nilay beantragen, ist da die Forderung nach der Quadratur des Kreises.

Doch die Sicht der Kinder kann helfen, dass die Angelegenheiten noch einmal anders beleuchtet werden. »Da können wir auch von den Kindern lernen«, wie die Kinder- und Jugendbeauftragte Beate Bidjanbeg treffend bemerkt.

Artikel vom 28.11.2014
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