Lieber im Knast als obdachlos

Ludwigsvorstadt · Wie ein Auto-Diebstahl zum versuchten Mord wurde

Ludwigsvorstadt · Am frühen Nachmittag des 23. November klaute in der Kapuzinerstraße in München ein 37-Jähriger den Fiat Punto eines 26-jährigen Münchners, der im dortigen Heimservice als Ausfahrer angestellt ist.

Der 26-Jährige bemerkte dies und versuchte das Fahrzeug anzuhalten bzw. die Beifahrertüre zu öffnen. Dabei kam er auf die Motorhaube des Fiats. Der Tatverdächtige fuhr daraufhin mit dem Geschädigten auf der Motorhaube über die Herzog-Heinrich-Straße und Paul-Heyse-Straße bis zur Kreuzung mit der Bayerstraße. Dort fuhr er trotz Rotlichts an der Ampel in den Kreuzungsbereich ein und verursachte einen Unfall mit einem anderen Pkw.

Im Zick-Zack-Kurs durch die City

Während der Fahrt fuhr er im Zick-Zack-Kurs bei einer Geschwindigkeit von 50 bis 80 Kilometern pro Stunde, um den Geschädigten von der Motorhaube zu schleudern. Nachdem der Verkehrsunfall aufgenommen wurde, übernahm das für den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr zuständige Kommissariat 13 die weiteren Ermittlungen.

Die Staatsanwaltschaft München I wertet den Sachverhalt als ein versuchtes Tötungsdelikt, da der Tatverdächtige infolge der Fahrweise den Tod des Geschädigten zumindest billigend in Kauf nahm. Dies sowohl während der Fahrt als auch beim verursachten Unfall.

Der zuständige Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl wegen versuchten Mordes. In seiner Vernehmung räumte der Tatverdächtige die Vorwürfe weitgehend ein und gibt als Motiv an, dass er – nachdem er ohne festen Wohnsitz sei – ins Gefängnis wolle, um ein Dach über dem Kopf zu haben.

Artikel vom 27.11.2014
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