Klein, aber oho!

Erstmals Kartonmodellbau-Ausstellung in Harlaching-Giesing

Im Maßstab 1:250 werden die Kartonmodellbaumodelle gebaut: Jedes für sich ein kleines Meisterwerk. 	Foto: Privat

Im Maßstab 1:250 werden die Kartonmodellbaumodelle gebaut: Jedes für sich ein kleines Meisterwerk. Foto: Privat

Harlaching/Giesing · Wer schon immer einmal an einem Nachmittag den Augsburger Dom, den Eiffelturm und das alte Münchner Rathaus besuchen wollte, der sollte sich den Sonntag, 15. November, rot im Kalender anstreichen.

Denn an diesem Tag findet die erste und vermutlich auch letzte Kartonmodellbau-Ausstellung in der Gaststätte Gartenstadt, in der Naupliastraße 2, von 10 bis 17 Uhr statt.

Gezeigt werden dort eben die genannten Kartonmodellbaumodelle im Maßstab 1:250 bis 1:300. Erstellt haben diese Preziosen der Baukunst die Mitglieder des Stammtisches Kartonmodellbau, die sich dort einmal monatlich treffen.

Seit 2007 gehört zu ihnen Michael Bauer aus Puchheim. Der 69-Jährige hat damals seine Liebe zum Modellbau wiederentdeckt und eine Alternative zum Bau mit Holz gesucht, der sich, wie er selber erklärte, in einer Wohnung ohne Werkstatt oft nur schwer durchführen lässt. Kartonmodellbau hingegen ließe sich auch auf kleinstem Raum problemlos realisieren, so Michael Bauer. »Den Kartonmodellbau gibt es übrigens schon seit mehr als 500 Jahren, die ersten Modelle kamen bereits kurz nach der Erfindung des Buchdrucks auf den Markt«, berichtet Michael Bauer, der selber am liebsten Schiffe baut. Schnell war ihm aber der Bau der filigranen Modelle zu wenig und so machte er sich daran, auch Modellbaubögen zu entwerfen. »Prinzipiell gibt es für fast alles eine Modellvorlage, angefangen von Häusern und Baudenkmälern über Fahrzeuge bis hin zu Tieren und geometrischen Figuren«, informiert Bauer.

Am schwersten zu bauen sei eine Kugel und auch für geübte Bastler sei es hier eine Herausforderung, ein passables Ergebnis am Ende vorweisen zu können. Beim monatlichen Stammtisch nehmen rund 25 passionierte Bastler teil, darunter lediglich zwei Frauen. »Die Altersspanne ist dafür beträchtlich. Der Jüngste von uns ist 18, der Älteste 80 Jahre alt«, verrät der leidenschaftliche Modellbauer.

Neben einfachen Kartonmodellen gibt es auch sogenannte mechanische Bögen, mit deren Hilfe man auch mechanisches Spielzeug bauen kann. In der Ausstellung werden Modelle aus allen Bereichen und Epochen gezeigt. Die Ausstellung organisieren die Mitglieder erstmalig selber, da die Modellbaumesse, auf der sie sich sonst immer präsentieren, heuer ausfällt. »So haben wir uns entschlossen, das selber in die Hand zu nehmen«, informiert Bauer. Für Kinder wird es eine Bastel-ecke mit eigenen Bögen geben. Der Eintritt ist frei. Wer selber sein Herz für den Kartonmodellbau entdeckt hat, ist herzlich eingeladen, einfach einmal bei den regelmäßigen Stammtischen vorbeizuschauen. Der nächste findet am 20. November, ab 18.30 Uhr, in der Gaststätte Gartenstadt statt. hw

Artikel vom 29.10.2014
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