Kein Platz mehr

Grünwald · Keine weiteren Flüchtlinge

Grünwald · Für den gesamten Landkreis und die Landeshauptstadt ist die Unterbringung für Asylbewerber sowie anerkannte Flüchtlinge vor allem aufgrund der angespannten Wohnungssituation ein schwieriges Problem.

Um festzustellen, ob es in Grünwald in gemeindlichen Liegenschaften noch Möglichkeiten gibt, stellten in der Juli-Sitzung des Gemeinderates Grüne und SPD den Antrag an die Verwaltung dies zu prüfen. In der jüngsten Sitzung des Gremiums zeigte sich jetzt, dass keines der Gebäude derzeit in Betracht kommt.

Im Augenblick wohnen in einem Haus an der Oberhachinger Straße 16 Flüchtlinge. Wie Ingrid Reinhart-Maier (Grüne), die sich im Grünwalder Helferkreis engagiert, erklärte, sei dies zwar ein guter Schritt, doch sie gab zu bedenken, dass sich die Anerkennungsverfahren über lange Zeit hinziehen und die Familien dort sehr beengt leben. Zudem wies sie darauf hin, dass nach einer Anerkennung den Menschen die Obdachlosigkeit auf dem Wohnungsmarkt droht, obwohl diese oft gebildet sind und dann ja auch arbeiten dürfen. Nach ihrer Meinung stellt die gemeindliche Immobilie an der Laufzorner Straße eine Chance für zusätzliche Unterbringung dar. Zwar kann nach Angaben der Verwaltung im Augenblick dort niemand leben, da das Haus abbruchreif ist, jedoch könnte man in einem Neubau an diesem Standort Wohnraum für mehrere Familien schaffen. Bürgermeister Jan Neusiedl berichtete, dass man sich hierzu bereits Gedanken gemacht und das Bauamt schon erste Pläne für ein neues Gebäude erstellt hat. Er versprach dies intensiver prüfen zu lassen und in der nächsten Sitzung dem Gemeinderat vorstellen zu lassen.

Das alte MAHAG-Areal dagegen ist als Wohnraum nicht geeignet. In den Räumlichkeiten im ersten Stock, wo man wohnen könnte, ist der Brandschutz nicht gewährleistet. Im Erdgeschoss ist vorübergehend die VHS untergebracht, weil deren Hauptsitz im Bürgerhaus Römerschanz vollständig renoviert wird. Auch das Haus an der Tölzer Straße, das die Gemeinde erworben hat, stellt keine Option dar. Dort stehen zwar drei Wohnungen leer, doch gibt es weder Heizung noch eine Versorgung mit Warmwasser. Zudem sind die Wände von Schimmel befallen. Antje Wagner (Grüne) fragte, ob es möglich sei, das Haus mit kleineren Renovierungen trotzdem kurzfristig nutzen zu können. »Wir werden es gerne dem Landratsamt anbieten, doch bei Schimmelbefall wird verneint«, erklärte der Bürgermeister. hol

Artikel vom 11.10.2014
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