Auf nach Costa Rica

Harlaching · Das Ziel der langen Reise: Die Welt ein bisschen besser machen

Zwei Jahre lang wird Felix Kröner aus Harlaching das UWC-College in Costa Rica besuchen.	Foto: hw

Zwei Jahre lang wird Felix Kröner aus Harlaching das UWC-College in Costa Rica besuchen. Foto: hw

Harlaching · Was packt man ein, wenn man zwei Jahre lang von zuhause weg ist, in einem anderen Land, einem anderen Kontinent lebt und nur einen Koffer mitnehmen darf?

Felix Kröner, 16 Jahre alt und ehemaliger Schüler des Theodolinden-Gymnasiums in Harlaching, könnte hier Tipps geben, denn er hat jetzt genau unter diesen Bedingungen seine Reise nach Costa Rica angetreten, um dort am United World Colleges (UWC) sein Abitur zu machen. Zwei Jahre lang wird er dort mit Jugendlichen aus der ganzen Welt lernen, leben und arbeiten. Das UWC will nämlich mehr als seinen Absolventen einen international anerkannten Schulabschluss mit auf den Weg geben. Nicht umsonst wirbt das UWC damit, der beste Platz für »Weltverbesserer, Träumer, Idealisten und Entdecker« zu sein. Für den besten Platz kommen aber auch nur die besten Bewerber in Frage.

Um einen Platz in den weltweit derzeit 14 Colleges zu bekommen, hat sich der 16- Jährige einem strengen Auswahlverfahren mit rund 500 Mitbewerbern gestellt. In zwei Stufen wurden die neuen Teilnehmer für das Programm ermittelt. »Ich war schon stolz, dass ich es in die zweite Runde geschafft habe, nie hätte ich gedacht, dass ich wirklich genommen werde«, verriet Felix gegenüber der Harlachinger Rundschau. Unter anderem musste er hierbei einen Aufsatz über ein Erlebnis schreiben, das ihn besonders geprägt habe.

Hier fiel dem engagierten Schüler ein Urlaub in Thailand ein, den er als 14-Jähriger erlebt hatte. »Auf dem Markt war ein Mädchen, das dort jeden Abend mit seinem Vater gemeinsam Essen verkauft hat. Wir waren etwa gleich alt, und anstatt abends mit ihren Freunden zu spielen musste sie bereits für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Mir ist da erst klar geworden, wie unterschiedlich die Lebensbedingungen von Jugendlichen auf dieser Welt sind«, erklärte er. Zeit und Gelegenheit andere Kulturen kennenzulernen hat er nun reichlich. »Während der Schulzeit leben wir zu dritt in einem Zimmer. Alle kommen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, gesprochen wird englisch«, berichtet Felix. Gerade mal ein Bett, ein Nachtkästchen und ein schmaler Spind stehen den Schülern dort zur Verfügung, kein Platz für viele Erinnerungsstücke oder persönliche Habseligkeiten. Trotzdem freut sich Felix auf die kommenden Herausforderungen: »Ich bin sehr gespannt, wie das Zusammenleben dort werden wird.« Gemeinsam besuchen die Schüler nicht nur den Unterricht, sondern müssen auch an gemeinnützigen Projekten vor Ort mitarbeiten. »Hier werden Kindergärten gebaut, Tierschutzprojekte wie etwa die Rettung von Seeschildkröten unterstützt oder beispielsweise AIDS-Aufklärung betrieben«, zählt Felix auf.

Die Stiftung, die die internationalen Colleges ins Leben gerufen hat, bestimmt auch, wo die Bewerber ihre Schulzeit verbringen. »Ich freue mich auf Costa Rica, auch wenn es meiner Mutter lieber gewesen wäre, wenn ich nicht so weit weg zur Schule gehen würde«, bekennt Felix. Reich muss man übrigens nicht sein, um sich diese Schule leisten zu können. »Die Schule bemisst den Beitrag nach dem Einkommen der Eltern, jeder zahlt nur so viel wie er kann«, erklärt Felix. Wer sich für eine Teilnahme am UWC-Programm interessiert, kann sich für das nächste Schuljahr noch bis zum 15. Dezember unter www.UWC.de bewerben. Wir werden auf jeden Fall dran bleiben und berichten, wie es Felix dort in Costa Rica ergeht! hw

Artikel vom 26.08.2014
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