Namenserweiterung beim Jugendtreff »’s Dülfer«

Ehre als bleibendes Geschenk

Hasenbergl · Am 6.10.2001 fand unter der Schirmherrschaft von Frau Edith von Welser-ude im Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl »’s Dülfer« ein großes Fest der Begegnung statt.

Ab 13.30 Uhr spielte die Tanzband »Gin Fizz«. Verschiedene Programmpunkte wie der Kinderzirkus »compagnia perliko perlako«, vietnamesische Tänze des »Buddhistischen Jugendverbands »Chan Tin« usw. rundeten die Veranstaltung ab. Um 16.00 Uhr wurden die Gäste vom Vorsitzenden des BA 24 Dr. Rainer Großmann, und vom Vorstand des Kreisjugendring München-Stadt Christian Müller begrüßt.

Gegen 19.00 Uhr stand ein besonderes Ereignis an: Die Namenserweiterung des Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl »’s Dülfer« zum Katharina Adam Haus.

Katharina Adam war seit ihrem Zuzug ins Hasenbergl 1965 die ganzen Jahre über äußerst engagiert im Stadtteil tätig. Ab 1965 war sie als mobile Altenpflegerin bei der AWO beschäftigt. Zusammen mit Pfarrer Steiner kümmerte sie sich um Familien und alte Leute im damaligen Lager Frauenholz. In den 80er Jahren agierte sie bei der Drogen- und Suchtberatungsstelle der Stadt München und war Mitbegründerin des Kulturverein Hasenbergl. Katharina Adam war zahlreiche Jahre für die SPD Mitglied im Bezirksausschuss und Seniorenbeirätin im Stadtteil.

Ihr »Lieblingskind« unter all diesen Aktivitäten war jedoch das »Dülfer«. Unmittelbar nach Errichtung des Gebäudes 1965 hielt Kathrin hier »Einzug«. Ab diesem Zeitpunkt war sie ganz stark mit der Einrichtung, den MitarbeiterInnen und den Kindern und Jugendlichen verbunden. 1969 hat sie eigenhändig zusammen mit den Jugendlichen die Disco mit Eierkartons schalldicht isoliert, um die Lärmbelästigung erträglich zu halten.

Seit Beginn der Etablierung der Heimbeiräte saß sie als Elternvertreterin in den Heimbeiratssitzungen. Bei allen großen und kleinen Veranstaltungen war sie mit dabei, und als 1980 die Übernahme der Freizeitstätten durch die Sportvereine drohte, kämpfte sie vehement um dies zu verhindern.

Wann immer es um den schlechten Ruf der Einrichtung im Stadtteil ging, argumentierte sie dagegen und verteidigte diese. Zusammen mit den Jugendbeamten der Polizei organisierte sie Fußballturniere für die Jugendlichen und sammelte Spenden ein. Sie scheute auch nicht davor zurück, das Kind einer ehemaligen Mitarbeiterin zu betreuen, damit diese ihrer Arbeit nachgehen konnte.

Katharina Adam erfreute sich im Hasenbergl eines enorm großen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrades, da sie für alle ein offenes Ohr hatte und bereit war, auf die Sorgen und Wünsche der BewohnerInnen des Stadtbezirks einzugehen, und sich für diese einzusetzen. Leider ist sie nach einer langen und schweren Krankheit am 13.7.2001 gestorben.

Mit ihr verlor nicht nur der Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl eine starke Verfechterin für soziale Gerechtigkeit und vor allem für Menschlichkeit, eine Frau, die immer aktiv dabei war soziale Missstände zu korrigieren oder auszuräumen.

Die MitarbeiterInnen des Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl vermissen Katharina Adam sehr. Für ihre unablässige Mühe und ihr Engagement gebührt ihr besonderer Dank. Katharina Adam wurde nun geehrt, und es wird ihr ein bleibendes Gedenken bewahrt.

Im Rahmen des »Fest der Begegnung« wurde dem Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl »’s Dülfer« der Name »Katharina Adam Haus« zugesprochen. N.F.

Artikel vom 24.10.2001
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