Am Dienstag, 12. August 2014, ist mal wieder Derbyzeit in München. Im altehrwürdigen
Stadion an der Grünwalder Straße treffen die Zweitvertretungen des TSV 1860 und des FC Bayern in der Regionalliga Bayern aufeinander. Für die eingefleischten Fans beider Lager ein besonderes Spiel das Stadion wird voll, die Stimmung ist laut und aufgeheizt.
Immer im Mittelpunkt steht dann natürlich auch die Sicherheit. Dabei sind Stadionbesuche in Deutschland ohnehin sicher, rund zwei Jahre nachdem die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ein Konzept »Sicheres Stadionerlebnis« erarbeitet hatte und Fangruppierungen darauf mit der Aktion »Ich fühl mich sicher« geantwortet hatten.
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Ausgangspunkt war das Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin im Sommer 2012 gewesen. Damals hatten Düsseldorfer Fans den Rasen gestürmt, obwohl das Spiel noch nicht abgepfiffen worden war. »Damals hat die DFL hysterisch reagiert, das Thema ist unnötig aufgebauscht worden« sagt eine Münchner Szenekennerin, die namentlich nicht genannt werden möchte (der Name ist der Redaktion bekannt). »Es gibt in Deutschland kein Sicherheitsproblem«, meint sie. Natürlich gebe es auch hierzulande aggressive Fangruppen aber die würden den normalen Fan ohnehin in Ruhe lassen und sich eher mit anderen Gruppen nach Absprache treffen. Sollte sich dennoch jemand unsicher fühlen beim Stadionbesuch, empfiehlt die Szenekennerin: »Familien mit Kindern sollten sich halt nicht unbedingt in die Kurve zu den Ultras stellen, aber das sollte jedem klar sein. Und selbst da würde wahrscheinlich nichts passieren.«
»Viel von diesen Maßnahmen, die damals beschlossen wurden, wurden eh nicht durchgesetzt«, urteilt die Szenekennerin zwei Jahre nach dem Vorstoß von DFL und Politik. Es waren anfangs vereinzelt Zelte vor den Einlässen an Stadien aufgebaut worden, um Leibeskontrollen durchzuführen, viel mehr passierte nicht. Die Gegenbewegung »Ich fühl mich sicher«, die von Anhängern von Borussia Dortmund initiiert worden war, hatte in Windeseile mehrere Zehntausend Unterschriften gesammelt, war deutschlandweit von Fans aller Vereine unterstützt worden.
In den Regionalligen muss seit der Spielzeit 2012/13 jedes Team einen »Gästekäfig« stellen, um eine saubere Fantrennung gewährleisten zu können. Der VfR Garching etwa musste heuer nach dem Aufstieg in die Regionalliga extra einen solchen Gästekäfig installieren.
»Mal abgesehen davon, dass ich mich nie in solch einen Käfig stellen würde, nutzen die meisten Vereine diese Gästekäfige sowieso nicht. Das macht in den Ministadien, die die meisten haben, überhaupt keinen Sinn«, urteilt die Szenekennerin, die für das Derby zwischen den kleinen Löwen und den kleinen Bayern keine Probleme erwartet. »Natürlich geht es bei einem Derby hoch her und es ist einfach nicht möglich, alle Abläufe zu kontrollieren.« Hauptsache, es bleibt alles friedlich. vez