Finanziell gut aufgestellt

Weitere Zuschüsse aus Grafing und dem Landkreis gesichert

Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr, Landrat Robert Niedergesäß und EHC-Vorstand Alexander Stolberg (v. l.) bei der Vertragsunterzeichnung im Landratsamt.	Foto: Sybille Föll

Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr, Landrat Robert Niedergesäß und EHC-Vorstand Alexander Stolberg (v. l.) bei der Vertragsunterzeichnung im Landratsamt. Foto: Sybille Föll

Grafing · Am vergangenen Montag unterzeichneten Landrat Robert Niedergesäß, Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr und der Erste Vorstand des Eishockeyclub Klostersee (EHC), Alexander Stolberg, einen Vertrag, der dem Verein für die nächsten fünf Jahre Zuschüsse in Höhe von 180.000 Euro pro Jahr garantiert.

EHC Klostersee

Das zweckgebundene Geld kommt zu gleichen Teilen vom Landkreis und von der Stadt Grafing – jeweils 90.000 Euro für die Betriebskosten. Hinzu kommen bei Bedarf weitere 100.000, also je 50.000 Euro, für anstehende Investitionen. Damit wurde der seit fünf Jahren bestehende Vertrag nicht nur verlängert, sondern auch aufgestockt. Bisher betrugen die Zuschüsse je 75.000 Euro beziehungsweise 20.000 Euro, also insgesamt 190.000 Euro. Die Anpassung war aufgrund der gestiegenen Unterhaltskosten für die Halle notwendig geworden.

»Wir sind sehr froh über die Vertragsverlängerung. Ohne hätten wir dicht machen können«, betonte Stolberg. Sie sei die Grundlage für die wirtschaftliche Sicherheit und das Überleben des Vereins, der momentan rund 1.000 Mitglieder, davon 500 aktive Sportler zählt. Allein die Betriebskosten der Halle am Grafinger Sportpark schlagen jedes Jahr mit 230.000 Euro zu Buche. Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden sei das nicht zu stemmen, so der Vorstand. Auch stünden demnächst einige Investitionen ins Haus, beispielsweise die Umstellung auf eine energiesparende Beleuchtung, eine neue Kälteanlage sowie die Sanierung des Daches.

EHC Klostersee wichtig für die Identität Grafings

»Die Vertragsverlängerung ist ein Zeichen der guten Zusammenarbeit des Landkreises, der Stadt Grafing und des EHC«, sagte Niedergesäß. Der Verein leiste wertvolle Arbeit, nicht zuletzt für die über 400 Kinder und Jugendlichen in allen Abteilungen, und sei darüber hinaus einmalig im gesamten Landkreis – ein guter Grund zur Unterstützung. Grafings Ambitionen: »Der EHC ist wichtig für die Identität der Stadt«, erklärte die Bürgermeisterin.

Am 1. Juli 1957 wurde der Verein gegründet, zunächst als reiner Eishockeyclub, später kamen die Sparten Eisschnelllauf und Eiskunstlauf hinzu, seit einigen Jahren gibt es außerdem die Abteilung »Shorttrack«. Von Anbeginn konnten die Eishockeyspieler beachtliche Erfolge erzielen: Bereits in der zweiten Saison wurden sie Kreisklassenmeister, in der dritten Saison feierten sie den Aufstieg in die Landesliga. Ab 1973/74 gehörte der Club 17 Jahre lang der Oberliga Süd an, in der Saison 1984/85 gelang zwischendurch sogar der Aufstieg in die Zweite Bundesliga Süd. Derzeit hält sich die Erste Mannschaft wieder in der Oberliga, dafür stiegen die Junioren vor zwei Jahren in die Bundesliga auf. »Wir sind nicht sehr erpicht darauf, mit unserer Ersten Mannschaft die Bundesliga zu erreichen, das wäre unser finanzieller Ruin«, sagte Stolberg.

Auf 450-Euro-Basis schieben die Spieler momentan den Puck übers Eis, in der Bundesliga müsste der Verein mindestens das Vierfache aufbringen. »Jeder weiß, dass unser primäres Ziel ist, das zu spielen, was wirtschaftlich machbar ist«, so der kürzlich im Amt bestätigte Vorstand des EHC.

Erste Mannschaft vom Zuschuss ausgenommen

Das Risiko des Erfolges ist auch den Unterstützern zu hoch: »Die Erste Mannschaft ist ausdrücklich vom Vertrag ausgenommen«, erklärte Angelika Obermayr. Robert Niedergesäß ergänzte: »Wir wollen den Breiten- und nicht den Profisport fördern!«

Im September startet der EHC Klostersee in die neue Saison der Eishockey-Oberliga. Alle weiterführenden Informationen über die Spieltermine, dem Kader und Eintrittskarten gibt es unter www.ehck.de.

Von Sybille Föll

Artikel vom 07.08.2014
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