Noch Zimmer frei!

Zweite Demenz-WG nimmt in Ottobrunn ihre Arbeit auf

An den bunten Nachmittagen, die die Helfer der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München Süd e.V. veranstalten, wird gerne getanzt. Kleines Foto:Jürgen Hoerner freut sich, dass die zweite Demenz-WG starten kann. 	Fotos: VA/hw

An den bunten Nachmittagen, die die Helfer der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München Süd e.V. veranstalten, wird gerne getanzt. Kleines Foto:Jürgen Hoerner freut sich, dass die zweite Demenz-WG starten kann. Fotos: VA/hw

Ottobrunn · Noch ist das Angebot im Südosten von München einmalig, deshalb heißt es schnell sein und die Chancen nutzen, betont der Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft, Jürgen Hoerner.

Gemeint ist die Eröffnung der zweiten Wohngemeinschaft in der Demenz-WG in Ottobrunn. Die »Gemeinschaft leben an der Ottosäule«, wie die Demenz-WG offiziell heißt, ist eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenzerkrankungen, sie ist im Pflegezentrum St Michael. Insgesamt stehen dort sieben Plätze zur Verfügung, drei sind allerdings schon vergeben.

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Ins Leben gerufen wurde diese ganz besondere Betreuungsform für Demenzpatienten von der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München Süd e.V., die ihren Sitz in Unterhaching hat. Die Kosten für einen Platz in der Wohngemeinschaft seien vergleichbar mit der Unterbringung in einer stationären Einrichtung, so Jürgen Hoerner, und weiter: »Bewerben können sich alle ab der Pflegestufte 1.« Hoerner ist begeistert, wie gut sich die erste Pflege-WG, die neun Plätze umfasst und im gleichen Haus untergebracht ist, bislang entwickelt hat.

Eröffnet wurde diese vor rund einem Jahr. Die Maxime der Alzheimer Gesellschaft lautet, den Bewohnern ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Sofern dies möglich ist, werden die Wünsche der Bewohner berücksichtigt und der Alltag um sie herum so aufgebaut, dass die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen erhalten bleibt. Wie in einer normalen WG werden alle Bewohner in den Alltag miteinbezogen. So dürfen sie zum Beispiel beim Kochen helfen oder kümmern sich um die Pflanzen in den Gemeinschaftsräumen. »Keine Demenz-WG ist wie die andere, denn geleitet wird sie von dem sogenannten Gremium, das sich aus den Angehörigen zusammensetzt«, berichtet Hoerner weiter.

Die Verwandten sind es, die bestimmen, welcher Pflegedienst beauftragt wird und wie der Tagesablauf ihrer Angehörigen aussehen soll, wer als neuer Bewohner in Betracht gezogen wird, wenn ein Zimmer zu belegen ist und was gekocht werden soll. Die externe Moderatorin Ingrid Schmidt, die von der Alzheimer Gesellschaft gestellt wird, begleitet die Gremien für jeweils 1,5 Jahre und ist auch später noch Ansprechpartner bei offenen Fragen.

Die Würde im Alltag bewahren helfen Schmidt ist es auch, die den Helferkreis der Alzheimer Gesellschaft leitet und koordiniert. Dieser zählt derzeit 16 eifrige Helfer. »Unsere Helfer übernehmen keine Pflege oder hauswirtschaftlichen Aufgaben, sie betreuen zu Hause oder auch in der Wohngemeinschaft an Demenz erkrankte Personen, damit Angehörige entlastet werden«, erklärt Jürgen Hoerner.

Mitglieder des Helferkreises gestalten in den Demenz-WGs beispielsweise einmal wöchtenlich bunte Nachmittage, bei denen gesungen, gespielt und auf Wunsch auch getanzt wird. Auch eine Einzelbetreuung kann über den Helferkreis nach Absprache organisiert werden.

Wer Fragen zu den Angeboten der Alzheimer Gesellschaft oder Interesse an einem Platz für seine Angehörigen in der Demenz-WG hat, findet alle wichtigen Informationen im Internet unter www.aglms.de

Das Büro der Alzheimer Gesellschaft befindet sich in der Münchner Straße 1 in Unterhaching und ist erreichbar unter Telefon 99 24 81 16. hw

Artikel vom 01.07.2014
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