Münchner Samstagsblatt-Redakteurin Stefanie Halbinger zur kollektiven Feierfreude zur Fußball-WM

So seh ich das! Thema der Woche: Public Viewing in München

München · Die WM geht los und schon kommen sie wie die Lemminge aus ihrem Bau, eingehüllt in Fahnen, das Gesicht schwarz-rot-gold geschminkt und voll überzeugt, dass »wir« Weltmeister werden. Sie stürmen die Plätze vor den Großleinwänden, fahren hupend auf der Leopoldstraße und sind vier Wochen im Dauer-Party-Stress. Schließlich ist es en vogue, »Fußballfan« zu sein.

Mit Fußball hat das allerdings wenig zu tun, mit Fußballfan rein gar nichts. Denn wer bis kurz vor Anpfiff nicht weiß, wer auf dem Platz steht und Spieler nach optischen Kriterien wie Körperbau und Frisur bewertet, der ist vielleicht ein WM-Drumherum-Fan, aber sicher kein Fußballfan. Hier fehlt es mir an ehrlicher Leidenschaft.
Es ist nicht so, dass ich der kollektiven Feierfreude nichts abgewinnen kann. Auch ich schaue wichtige Spiele nicht gerne alleine und freue mich, wenn Deutschland gewinnt. Aber dazu brauche ich keine Nationalfarbenschminke im Gesicht. So seh ich das.

Public Viewing in München 2014

Artikel vom 08.06.2014
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