Feierliche Schlüsselübergabe

Putzbrunn · Landrätin Johanna Rumschöttel übergibt Gemeinschaftsunterkunft

Landrätin Johanna Rumschöttel (l.) überreicht Regierungsvizepräsidentin  Mari Els den symbolischen Schlüssel für die Unterkunft.	Foto: Landratsamt M.

Landrätin Johanna Rumschöttel (l.) überreicht Regierungsvizepräsidentin Mari Els den symbolischen Schlüssel für die Unterkunft. Foto: Landratsamt M.

Putzbrunn · »Ein Pilotprojekt findet heute seinen erfolgreichen Abschluss«, sagte Regierungsvizepräsidentin Maria Els Anfang April in Putzbrunn, als sie kurz zuvor den symbolischen Schlüssel für die neue Asylbewerber-Gemeinschaftsunterkunft aus den Händen von Landrätin Johanna Rumschöttel entgegengenommen hatte.

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Denn zum ersten Mal habe ein Landkreis auf seinem eigenen Grundstück ein eigenes Bauvorhaben durchgeführt, um es dann sofort an den Freistaat Bayern als Gemeinschaftsunterkunft weiter zu vermieten. Wie notwendig die Schaffung von Wohnraum für Asylsuchende ist, illustrierte die Regierungsvizepräsidentin mit einer Reihe eindrucksvoller Zahlen: Im Jahr 2013 hat sich die Anzahl der Flüchtlinge im Vergleich zum Vorjahr um ca. 70 % erhöht. Allein im letzten Monat kamen zwischen 830 und 850 Asylbewerber in Oberbayern an. Nur ein Drittel aller Asylbewerber in Oberbayern findet derzeit in staatlichen Häusern Unterkunft, zwei Drittel sind dezentral durch die Landkreise untergebracht.

Dank der Regierung von Oberbayern

Die Vizepräsidentin dankte den Landkreisen und Kommunen für ihr großes Engagement, bei dieser Gelegenheit natürlich ganz besonders dem Landkreis München und der Gemeinde Putzbrunn, in der die neue Unterkunft errichtet wurde.

Landrätin Johanna Rumschöttel, die neben dem Putzbrunner Bürgermeister Edwin Klostermeier, einer Reihe von Kreisräten und Mitgliedern des Putzbrunner Gemeinderates auch zahlreiche Nachbarn der neuen Unterkunft in der Waldkolonie begrüßen konnte, sprach von einem »schönen und auch emotionalen Schritt«, war das Projekt doch in Teilen der Bevölkerung zunächst sehr umstritten. Und auch die kurze Planungs- und Realisierungsphase bedeutete sowohl für die Verwaltungen als auch für die ausführenden Firmen eine große Herausforderung.

Erstbezug noch im April

Noch im April sollen voraussichtlich die ersten Asylbewerber die neue Unterkunft beziehen. Insgesamt werden 60 Menschen, Familien und Einzelpersonen, hier ein Zuhause auf Zeit finden. Ein ehrenamtlicher Helferkreis unter Leitung von Diakon Karl Stocker steht auch schon bereit, um den Menschen in einer für sie fremden Umgebung möglichst umfassende Hilfestellung zu geben. Der Diakon segnete sodann das Haus – auch im Namen der Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde. Das am Waldrand gelegene Gebäude wurde in modularer Holzbauweise errichtet. Es enthält zwölf Wohneinheiten für Familien oder Wohngruppen sowie fünf Doppelzimmer, zwei barrierefreie Einzelzimmer sowie diverse Gemeinschaftsräume und Räume für die Betreuung und Verwaltung auf einer Gesamtnutzfläche von weniger als 1000 Quadratmeter. Und auch wenn hier auf einen Schlag 60 Plätze geschaffen werden, bringt die neue Unterkunft nur kurzfristig Entlastung.

Jede Woche kommen rund zehn weitere Flüchtlinge in den Landkreis München, für die das Landratsamt eine Unterkunft vorhalten muss. Auch Putzbrunns Erster Bürgermeister Edwin Klostermeier betonte in seiner Ansprache, dass die Kommunen die Asylbewerberproblematik alleine nicht werden lösen können. Putzbrunn sei jedoch bereit, den Landkreis auch weiterhin bei dieser Aufgabe zu unterstützen, etwa mit der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder der Einrichtung einer Integrationsklasse an der Grundschule. In jedem Fall wird Putzbrunn die Gäste auf Zeit willkommen heißen.

Artikel vom 22.04.2014
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