Im »grünen« Bereich

Zentrum · Anzeigetafel gibt jetzt Auskunft über den Wasserstand der Isar

Mehr Informationen zu ihrer Isar bekommen die Münchner jetzt durch die neue Anzeigetafel an der Praterinsel.	Fotos: Wasserwirtschaftsamt

Mehr Informationen zu ihrer Isar bekommen die Münchner jetzt durch die neue Anzeigetafel an der Praterinsel. Fotos: Wasserwirtschaftsamt

Zentrum · Ob Hochwasser oder Niedrigwasser oder die aktuelle Temperatur – Informationen zu ihrer Isar können die Münchner jetzt stets aktuell haben.

Denn das Wasserwirtschaftsamt München hat nun zusammen mit dem Baureferat der Stadt eine Anzeigetafel mit den Daten zum Fluss am Wehr-VI-Gebäude des Baureferates auf der Praterinsel angebracht.

Nach dem Junihochwasser 2013 haben sich die Mitarbeiter der städtischen Behörden überlegt, wo und wie möglichst viele Bürger über die aktuellen gewässerkundlichen Daten der Isar informiert werden können.

Das Ergebnis ist die Anzeigetafel, die rund um die Uhr die wichtigsten Daten wie Wasserstand, Abfluss, Temperatur und Fließgeschwindigkeit der Isar anzeigt. Verschiedenfarbige Leuchten im oberen Teil der Anzeige zeigen zudem auf einen Blick, welche Hochwassermeldestufe erreicht ist oder ob der Wasserstand im »grünen« Bereich ist.

Die Daten beziehen sich auf den Pegel München der Isar, rund 2,5 Kilometer flussabwärts. Finanziert wurde die Anzeige, die rund 10.000 Euro gekostet hat, mit Mitteln der bayerischen Staatsregierung. Strom und Internet werden von der Stadt München bereitgestellt.

»Wir hoffen, dass dieses Angebot regen Zuspruch in der Bevölkerung findet«, so Peter Schaller vom Baureferat der Landeshauptstadt München und Marion Duschl vom Wasserwirtschaftsamt München. Laut den Behörden ist die Tafel mit den Isardaten in erster Linie als Serviceleistung für die Bürger gedacht, damit diese immer aktuelle Informationen über ihre Isar zur Verfügung haben. Gleichzeitig können die Bürger laut Wasserwirtschaftsamt damit aber auch sensibilisiert werden, um die Isar richtig einzuschätzen: Denn es sei nicht ganz ungefährlich, in einem Gewässer mit alpinem Charakter und entsprechend hohen Fließgeschwindigkeiten zu »planschen« oder sich im Hochwasserfall in der Nähe des Ufers aufzuhalten, vor allem mit Kindern.

Die Daten, die auf der Anzeigetafel zu sehen sind, werden auf unterschiedlichste Weise ermittelt: Der Wasserstand wird am Pegel kontinuierlich mittels einer Drucksonde oder einem Schwimmer in einem Schacht gemessen und alle 15 Minuten übertragen. Die Drucksonde enthält zugleich einen Temperaturfühler, der die Wassertemperatur misst und ebenfalls alle 15 Minuten überträgt. Der Abfluss wird mittels einer Wasserstands-Abfluss-Funktion rechnerisch ermittelt.

Die Fließgeschwindigkeit wird ebenfalls rechnerisch in Abhängigkeit vom Abfluss errechnet. Die Daten werden am Pegel München ermittelt, da sie für das wasserwirtschaftliche Handeln von großer Bedeutung sind (insbesondere Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge). Bei Hochwasser werden dann die einzelnen Leuchtanzeigen der Meldestufen (je nach erreichtem Wasserstand) aktiviert. Aktuell beträgt der Wasserstand am Pegel München nur knapp 60 Zentimeter.

Die Hochwassermeldestufen sind folgendermaßen definiert:

  • Meldestufe 1: bis 240 Zentimeter: stellenweise/kleinere Ausuferungen.
  • Meldestufe 2: bis 300 Zentimeter/Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
  • Meldestufe 3: bis 380 Zentimeter/einzelne bebaute Grundstücke überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr.
  • Meldestufe 4: bis 520 Zentimeter/bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich. red

Artikel vom 15.04.2014
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