München · Der Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014

Das Grünspechtpärchen zieht den Nachwuchs gemeinsam auf. Foto: Fressnapf/Ulrike Schanz

München · Picus viridis, so sein wissenschaftlicher Name, hat gut Lachen: Sein Bestand hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen.

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Der Grünspecht ist damit eines der seltenen Beispiele für eine positive Entwicklung bei heimischen Vögeln. Genau aus diesem Grund ist er diesmal auch Vogel des Jahres. Der Grünspecht mit der schwarzen »Zorro-Maske« um die Augen, der roten Haube und dem überwiegend grüngelben Gefieder ist vielseitig. Anders als die in ihrem Bestand stark bedrohte Bekassine ist der Grünspecht nicht auf einen ganz konkreten Lebensraum angewiesen. Wo immer es höhere Bäume gibt, in die er Höhlen picken kann und Ameisen als Nahrung, fühlt sich der Vogel wohl. Er ist in Naturschutzgebieten genauso heimisch wie in Stadtparks, auf Friedhöfen oder verwilderten Industriegeländen. Allerdings wird sein bevorzugter Lebensraum, die Streuobstwiesen, immer weniger. Der fast ausschließlich in Europa beheimatete Grünspecht scheint allerdings von der Klimaerwärmung zu profitieren: Milde Winter bescheren ihm ausreichend Nahrung, lange, kalte Winter dezimieren den Bestand dagegen. Mitunter weicht der Vogel von kleinen, auf Wiesen lebenden Ameisen bei der Nahrungssuche auf die Ameisenhügel der größeren Waldameisen aus oder frisst auch schon mal andere Insekten oder Beeren. Auch in dieser Hinsicht ist er in der Not flexibel.

Das gellende »Lachen«, das ihm auch den Namen Lachvogel gab, soll vor allem Weibchen anlocken. Damit stellen beide Geschlechter jedoch auch klar, wo ihr Revier ist. Denn diesem bleiben sie treu. Zwischen April und Mai legt das Weibchen fünf bis acht weiße Eier in eine Höhle, die beide Eltern gemeinsam bauen. Einträchtig kümmert sich das Paar auch nach dem Ausfliegen noch mehrere Wochen lang um die Jungvögel und unterweist sie in der Nahrungssuche. Danach gehen sie getrennte Wege.

Artikel vom 09.02.2014
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