Justin Gvora jetzt im EHC-Team

Grafing · 27-jähriger Kanadier kam in einer »Nacht-und-Nebel-Aktion«

Neuzugang Justin Gvora, Ben Warda und Maximilian Vollmayer (v. l.) – drei Torschützen beim 7:0 gegen den EV Regensburg. 	Foto: smg/Nicky Alexander

Neuzugang Justin Gvora, Ben Warda und Maximilian Vollmayer (v. l.) – drei Torschützen beim 7:0 gegen den EV Regensburg. Foto: smg/Nicky Alexander

Grafing · Vergangene Freitagnacht sozusagen zur Geisterstunde war Schicht im Schacht. Die Transferliste im höherklassigen Eishockey wurde für die laufende Saison geschlossen.

EHC Klostersee

Beim EHC Klostersee bemühte man sich bekanntlich seit vielen Wochen um einen gestandenen deutschen Stürmer. Fündig geworden sind die Grafinger nicht. Kurz vor dem Ende der Wechselfrist überschlugen sich dafür die Ereignisse an anderer Stelle. Der junge Kanadier Trevor Elias hatte die EHC-Führung Anfang letzter Woche gebeten, den Vertrag aus persönlichen Gründen aufzulösen.

Dem kam das Präsidium um Klubchef Alexander Stolberg nach, Elias wird an diesem Mittwoch nach Hause fliegen. Am vergangenen Freitag gehörte er zu den ersten Gratulanten in der Kabine zum glatten 7:0 über den EV Regensburg an seine Ex-Kollegen. Und an seinen Nachfolger Justin Gvora, der mit einem Treffer und zwei Vorlagen soeben ein tolles Debüt im rot-weißen Trikot hingelegt hatte. Man könnte fast sagen, der 27 Jahre alte kanadische Stürmer kam, sah und siegte. Keine 48 Stunden davor stand er, frisch aus Übersee gelandet, erstmals zusammen mit der Truppe um Kapitän Gert Acker im Training auf dem Eis. »Ich denke, er passt gut ins Team. Natürlich wird Justin nach nur zwei Übungseinheiten noch etwas die Bindung fehlen und auch mit der größeren Eisfläche muss er erst vertraut werden. Aber man sah sofort, dass er ein gutes Auge und gute Hände hat und körperlich präsent ist«, sagte Trainer Doug Irwin.

»Plötzlich waren wir zum schnellen Handeln gezwungen«, erklärte Stolberg die »Nacht- und Nebelaktion«. Empfohlen war Gvora von Ken Latta worden, der zusammen mit Doug Irwin in Peiting aktiv war und den 1,88 Meter großen und 88 Kilogramm schweren und ihn als Noch-Trainer des ESV Kaufbeuren (DEL2) auf der Liste möglicher Verpflichtungen stehen hatte. Damit freilich noch nicht genug. Dieser »Last-Minute-Aktion« ließen die Klosterseer noch einen »Last-Second-Transfer« folgen. Mit Scott Champagne, der am Samstagmittag in Grafing eingetroffen ist und an diesem Dienstag erstmals mit dem Team trainierte, wurde noch ein weiterer kanadischer Angreifer unter Vertrag genommen.

Der inzwischen 30-jährige Offensivspieler, in der Vergangenheit bereits in der DEL2 für die Eispiraten Crimmitschau und die Ravensburg Towerstars auf Torejagd gewesen, war in den vergangenen Jahren schon einmal ein möglicher Verpflichtungs-Kandidat gewesen und in den diversen nächtlichen Telefonaktionen der EHC-Führung in der vergangenen Woche wieder in den Fokus gerückt. »Dabei ergab sich die Möglichkeit, Scott zu absolut vernünftigen Konditionen zu holen, weil er unbedingt wieder nach Deutschland wollte und hier eben die Chance sieht, sich eventuell für höherklassige Aufgaben sozusagen direkt vor Ort zu zeigen«, erzählte Stolberg. Damit hat Irwin für die zwei Kontingentstellen mit dazu US-Boy Ben Warda nun drei Kandidaten zur Auswahl.

Diese grundsätzlich positive und dem internen Konkurrenzkampf als zuträglich gedachte, ja fast luxuriös anmutende Situation könnte sich durch eventuelle Unzufriedenheit freilich auch ins Gegenteil wenden. Und der Eishockeylehrer könnte seine liebe Not mit der zu treffenden Auswahl bekommen, falls beispielsweise das zuletzt eingesetzte Duo sich für weitere Einsätze empfiehlt, der »überzählige« sich aber im Training ebenso aufdrängt. smg

Artikel vom 03.02.2014
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