99 neue Wohnungen

Die Haarer bekommen ein Hochhaus mit Randgebäuden

An der Ecke Münchener Straße / Jagdfeldring (rechts) wird ein Hochhaus mit Randgebäuden entstehen. 	Illustration: Architekten Kock/Daberkow

An der Ecke Münchener Straße / Jagdfeldring (rechts) wird ein Hochhaus mit Randgebäuden entstehen. Illustration: Architekten Kock/Daberkow

Haar · Die vorgelegten Entwürfe für ein 15-stöckiges Hochhaus – dem zweiten Tower entlang der B 304 innerhalb des Ortsgebiets – mit 64 Wohnungen sowie Läden samt u-förmig angrenzenden Gebäuden mit 35 Wohneinheiten auf zwei benachbarten Grundstücken an der Ecke Münchener Straße / Jagdfeldring segnete der Gemeinderat gegen die Stimmen der CSU-Vertreter ab.

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Der Hintergrund: Die Bürgervertreter hatten vor Monaten beschlossen, dass die Architekten dem Plenum neben den Hochhaus-Modellen Pläne für eine mögliche Anschlussbebauung präsentieren müssen. Die Christsozialen befürworteten zwar die Riegelbauten, lehnten aber nach wie vor den Wolkenkratzer ab. Zum Ansinnen von Fraktionssprecher Thomas Reichel, über beide Vorhaben getrennt abzustimmen, stellte Bürgermeister Helmut Dworzak (SPD) klar: »Das geht nicht, dann ist die gesamte Planung obsolet. Der Bebauungsplan bezieht sich auf alle Grundstücke.« Über diesen kann das Kommunalparlament dann entscheiden, wenn das Oberhachinger Architekturbüro Kock / Daberkow die für das Verfahren notwendigen Unterlagen eingereicht hat.

Der überarbeiteten Planung zufolge wird das nördliche, entlang der Münchener Straße verlaufende, fünfgeschossige Gebäude rund 23 Meter über die westliche Grundstücksgrenze hinaus auf dem folgenden Areal weitergeführt. Im Anschluss schwenkt der fünfstöckige Riegel nach Süden, die Höhe wird auf etwa 15 Meter Länge beibehalten, ehe auf einer Länge von 53 Metern die Etagenzahl auf vier reduziert wird. Somit entsteht ein Ensemble mit 99 Wohnungen – 64 im Tower, 35 in der Umbauung, wobei letztere lärmtechnisch durch umliegende Gewerbebetriebe abgeschirmt sind.

Berücksichtigt wurde in der neuen Planung auch der Wunsch der Gemeinde nach Wohnraum für Einkommensschwächere. Im Projekt sind 15 Einheiten – jeweils fünf Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen – festgelegt, für die sich laut Vorlage für die Lokalpolitiker, »der Vorhabenträger langfristig, mindestens 20 Jahre, verpflichtet, nur nach Maßgabe eines der Gemeinde einzuräumenden Belegungsrechts an Personen, deren Einkommen eine bestimmte Grenze nicht überschreitet, zu einer bestimmten unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegenden Nettomiete zu vermieten.« Zum Ensemble – Details wie Farbgestaltung der Häuser sowie Ort und Zahl der Radlständer sind noch offen – gehören 147 Stellplätze in einer eingeschossigen Tiefgarage, die über eine gemeinsame Zu- und Abfahrt an die Hans-Stießberger-Straße angebunden wird.

»Sozialwohnungen, das ist ein guter Aspekt«, räumte Reichel ein, aber: »Das Hochhaus ist nicht kleiner geworden. Das führt dazu, dass wir uns in Haar, baulich auf einen neuen optischen Weg begeben. So wollen wir Haar nicht sehen.« Wie er Haar an dieser Stelle sehen will, dazu kam von Reichel kein konkreter Vorschlag. Vize-Bürgermeisterin Gabriele Müller erklärte für die SPD: »Wir drücken dem Projekt alle Daumen. Alle geäußerten Kritikpunkte sind in der neuen Planung mit aufgenommen worden. Wir sind von dem Hochhaus angetan, das Ganze wird ein architektonisch hochwertiges Ensemble.« Dem stimmten die elf SPD-Räte ebenso wie die beiden Grünen-Vertreter gegen die sieben CSU-Lokalpolitiker zu. ikb

Artikel vom 07.01.2014
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