Leo Höffner, SV Lohhof

Lohhof · Leo Höffner, Trainer beim SV Lohhof, zum Thema:

»Fairplay München«

»Ich habe bisher wenig Erfahrung mit Gewalt auf Fußballplätzen gemacht. Letztes Jahr ging es bei drei Spielen mal etwas heißer her, da haben wir schon überlegt: Wie gehen wir damit um. Ich bespreche das dann mit jedem Spieler einzeln. Klar ist: Wer sich nicht im Griff hat, hat auf dem Fußballplatz nichts verloren. Ich achte darauf, dass meine Spieler ein ruhiges Gemüt haben. Einmal ging es zwischen zwei Spielern heiß her, da gab es auch einen Faustschlag, aber das war ein Einzelfall. Dass Spiele abgebrochen werden mussten, weil es eskalierte, habe ich noch nie erlebt. Ich denke auch nicht, dass es in den letzten Jahren schlimmer geworden ist oder die Hemmschwelle gesunken – und ich spiele seit 25 Jahren Fußball. Franz Beckenbauer ist 1958 nicht zum TSV 1860 München gegangen, weil er von einem Spieler dort eine Ohrfeige kassiert hat. So was gab es also schon immer. Es ist sehr abhängig von der Liga. Von der Kreisliga abwärts gibt es nur einen Schiedsrichter, danach passen zwei Linienrichter zusätzlich auf, das macht die Sache einfacher. Da kann niemand mehr einfach behaupten, der Schiedsrichter hätte einen Fehler gemacht. Das ist mir aufgefallen, als wir in die Bezirksliga aufgestiegen sind. In einer höheren Klasse ist für die Spieler auch der Anreiz größer, sich zu benehmen, um keine Sperre zu riskieren. Von Aktionen oder Projekten bei anderen Vereinen zur Schlichtung oder Verhinderung von Gewalt habe ich noch nichts gehört. Ich glaube auch nicht, dass ein Verein zugeben würde, dass er ein Problem damit hat. Meistens sind doch immer die anderen schuld.«

Artikel vom 14.10.2013
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